Die Initiative des ARD-Moderators Reinhold Beckmann stellt einmal die Woche Gratiskurse für sozial benachteiligte Kinder in Hamburg.

Hamburg. Schwimmen können ist wichtig. Es gibt Sicherheit und Selbstvertrauen. Das findet auch ARD-Moderator Reinhold Beckmann. Als Initiator des gemeinnützigen Vereins NestWerk ermöglicht Beckmann Jugendlichen kostenlose Sport- und Freizeitangebote. Nun setzt er sich, gemeinsam mit dem Hamburger Institut für Lehrerbildung und Schulentwicklung und der Bäderland Hamburg GmbH, dafür ein, dass auch Kinder aus sozial schwächeren Stadtteilen das Schwimmen erlernen können. "In Blankenese besitzen nur etwa 27 Prozent der Jungen und Mädchen kein Schwimmabzeichen. In Wilhelmsburg sind es zum Teil 80 Prozent. Wir wollen helfen, dass diese Kinder den Anschluss an ihre Mitschüler finden." Deshalb haben die Förderer das Projekt "Wasser entdecken - Mut finden" entwickelt.

Um insbesondere Grundschulkinder im Alter von neun bis zehn Jahren spielerisch an das Element Wasser zu gewöhnen, arbeitet die Initiative - zusätzlich zu den Qualifikationen Bronze, Silber und Gold - mit dem "Pinguin". Die von Bäderland entwickelten Abzeichen ermöglichen eine langsame Gewöhnung an das Wasser. Das hilft vor allem Kindern mit Migrationshintergrund. Viele von ihnen hätten anfangs große Angst vor dem Schwimmen, da es nicht integraler Teil ihrer Kultur sei. "Das Schwimmen ist aber lebenswichtig", sagt Klaus-Peter Schelm, Geschäftsführer der Bäderland Hamburg GmbH. Hinzu kommt, dass ein Schwimmbadbesuch in Hamburg im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten relativ teuer ist. Bereits für Babys werden 2,50 Euro Eintritt fällig.

Das Projekt stellt Kindern während des Schulschwimmens an den Standorten St. Pauli, Billstedt und Wilhelmsburg einen zertifizierten Schwimmtrainer beiseite und bietet einmal pro Woche einen kostenlosen Nachmittagskursus an. "Zu Beginn des Schuljahres werden die schwächeren Schüler sondiert und von Pädagogen zusätzlich betreut", so Beckmann. Man müsse ängstliche Kinder vor den Schwimmeinheiten erst an das Wasser gewöhnen. In kleinen Gruppen werde ihnen geholfen, ihre Angst zu überwinden und Freude am nassen Element zu finden. Die PSD Bank Nord unterstützt die Initiative mit einer Spende von 30 000 Euro. Dieter Jurgeit, Vorstandsvorsitzender der PSD Bank Nord, begründet das Engagement: "Wir wollen uns nicht nur mit Geld einsetzen. Wir wollen in den Stadtteilen etwas bewegen."