Hamburg. Farid Müller kandidiert als Chef, Grüne wollen Abgeordnete ausschließen, die eigene Fraktion gegründet haben. Droßmanns Job sicher?

Man kann den Grünen insgesamt nicht vorwerfen, dass sie angesichts ihrer Riesenerfolge bei den Bezirks- und Europawahlen sowie des Dauerumfragehochs die Bodenhaftung verloren hätten. Sie treten selbstbewusst auf, aber dem Koalitionspartner SPD im Rathaus nicht gegen das Schienbein, oder jedenfalls nicht allzu heftig.

Der vom Wähler gewünschten größeren Bedeutung folgend werden die Eimsbütteler Grünen an diesem Wochenende das erste grün-schwarze Bündnis auf Bezirksebene abschließen – mit der Folge, dass die frühere Grünen-Bürgerschaftsabgeordnete Katja Husen zur neuen Bezirksamtsleiterin gewählt wird. Auch in den Bezirksversammlungen Altona und Hamburg-Nord, wo die Grünen ebenfalls stärkste Kraft geworden sind, zeichnen sich Lösungen ab. Mal geht es stärker zulasten der SPD, mal weniger. Das Bemerkenswerte ist, dass diese flexible Strategie der Grünen gegenüber dem geschwächten Koalitionspartner im Rathaus ohne sichtbare interne Auseinandersetzungen über den Kurs abläuft.