Hamburg. 3000 Wohnungen und 16.000 Arbeitsplätze entstehen. Doch bevor die Bagger kommen, flammt ein alter Streit wieder auf.

Der Weg zum Ufer führt über dichtes Gestrüpp und überwucherte Hafenbahn-Gleise bis zu einer Hochwasser-Schutzwand, die zweieinhalb Meter aus dem Boden ragt. Ohne Rücksicht auf seinen Anzug klettert Professor Jürgen Bruns-Berentelg eine verrostete Leiter empor, den Blick jenseits der Mauer will er unbedingt präsentieren. Der Fernsehturm glitzert in der Sonne, der Michel zeigt sein schönstes Gesicht, die Elbphilharmonie scheint zum Greifen nah. Bruns-Berentelg schaut amüsiert in das staunende Gesicht des Reporters und lächelt: „Tut mir leid, dass ich Ihnen hier noch keine Wohnung verkaufen kann.“

Der Kontrast könnte in der Tat kaum größer sein. Drüben, auf der anderen Elbseite, ein fast kitschig schönes Hamburg-Panorama, hier eine Industriebrache mit verlassenen Hallen und staubigem Pflaster. Einige Gabelstaplerfahrer entladen zwar noch Container mit Elektrokleingeräten.