Offenbar wird das Hamburger Konzerthaus frühestens im Sommer 2015 fertig. Bislang hat die Stadt 10.000 Mängel am Bau festgestellt.

Hamburg. Mit mehreren Monaten Verspätung wird der SPD-Senat heute den neuen Sachstandsbericht zur Elbphilharmonie beschließen. Mit der elfseitigen Drucksache, die dem Abendblatt vorliegt, wird die Bürgerschaft offiziell über den Fortgang des Projekts informiert. Demnach wird das Konzerthaus frühestens im Sommer 2015 fertig.

Wie berichtet, stand die Baustelle seit November 2011 praktisch still. Seitdem verhandelten die Stadt und der Baukonzern Hochtief über Probleme am Bau, wie die Sicherheit des Dachs und darüber, wer die Kosten für die längere Bauzeit zu tragen hat. Wie der Senat jetzt berichtet, war das Projekt Ende Mai 20 Monate in Verzug, von denen aus Sicht der Stadt 17 Monate Hochtief zu verantworten habe. Daher verlange die Stadt 40,6 Millionen Euro Vertragsstrafe. Außerdem hat die Stadt bislang 10.000 Mängel am Bau festgestellt, von denen 7300 noch nicht beseitigt seien. Dafür wurden weitere 8,2 Millionen Euro einbehalten. Im Gegenzug habe der Konzern wegen Änderungen an den Plänen Mehrkosten in Höhe von 55,6 Millionen Euro geltend gemacht.

+++ Noch keine Einigung zwischen Baukonzern und Architekten +++

+++ Hochtief rutscht wegen Elbphilharmonie in rote Zahlen +++

Stadt und Baukonzern hatten Anfang Juli ihren Streit beigelegt. Kernpunkte sind, dass Hochtief und die Architekten Herzog & de Meuron künftig gemeinsam planen sollen, dass sie dafür ein Jahr Zeit bekommen und anschließend noch zwei Jahre lang gebaut wird. Ferner sollen strittige Kostenfragen von einem Schiedsgericht geklärt werden. Diese Eckpunkte sollen in Kürze vertraglich fixiert werden.