Vor 225 Jahren gingen die ersten Schutzmänner auf Patrouillenfahrt auf der Elbe. Heute arbeiten 530 Menschen für die Wasserschutzpolizei.

Hamburg. Gestern erst, da haben Beamte der Wasserschutzpolizei mal wieder eine Bootsbesatzung aus der Not gerettet: Auf der Elbe vor Brunsbüttel war der Besatzung des Seglers "Manatee" der Motor ausgefallen. Dem Skipper, seiner Frau und dem gemeinsamen Kind ging es schlecht, sie trieben nordwärts auf gefährliche Buhnen zu. Auf einem Tochterboot der "Bürgermeister Brauer", einem von 34 Wasserfahrzeugen der Hamburger Polizei, brachten die Beamten die Familie in Sicherheit.

Die älteste Wasserschutzpolizei der Welt - die viele auch für die schlagkräftigste halten - feiert in diesem Jahr 225-jähriges Bestehen. Die Arbeit der 530 seetauglichen Polizisten hat in einer Stadt wie Hamburg große Bedeutung und ist für den Hafen, die Elbe und die Sicherheit an den Küsten gar nicht hoch genug einzuschätzen.

+++ Viele Saiten +++

1787 hatten Senat und Bürgerschaft nach Forderungen der "Commerz Deputation", dem Vorläufer der heutigen Handelskammer, eine "Hafenpatrouille" eingerichtet: Der Ursprung der heutigen Wasserschutzpolizei (WSP), die unter dem Namen "Hafenpolizei" schon vor dem Ersten Weltkrieg elf Dampf- und Motorbarkassen einsetzte.

+++ Ausstellung und Feiern +++

Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz erhielt die Hafenpolizei 1937 ihren noch heute gültigen Namen. 1952 wurde sie als "Wasserschutzpolizeiamt" in die Behörde integriert. Sie erhielt im Laufe der Jahrzehnte immer neue Aufgaben. Schon 1956 übernahmen die Waterkant-Beamten auch die Kontrollen der Gefahrgut-Transporte. Mitte der 90er-Jahre ließ man die Wasserschützer auch auf die Straße: Seitdem kontrollieren sie auch den Auto- und Güterverkehr im Hafenbereich - und sind damit für alle polizeilichen Aufgaben zuständig, die im Hafenbereich anfallen.

Und nicht nur dies: Ermittlungen nach Verstößen gegen das Tierschutzgesetz gehören inzwischen ebenso zum Spektrum der Wasserschützer-Aufgaben wie Umwelt- und Arzneimitteldelikte. Serviert ein Wirt verfaultes Essen, bekommt er es ebenso mit der WSP zu tun, wie ein Kapitän, der Altöl in die Fluten kippt. Auch die Besatzungen und Passagiere der großen Kreuzfahrtschiffe müssen sich bei Wasserschützern ausweisen, wenn sie an Land wollen.

"Die Wasserschutzpolizei bietet viel Abwechslung. Sie erfordert aber auch unglaublich viel Expertenwissen", sagt Chef Frank-Martin Heise. "Hamburg kann stolz auf die Beamten sein, die hier - in welchem Bereich auch immer - ihren Dienst tun." Das Abendblatt hat einige von ihnen begleitet.

1) Die Sportboot-Kontrolleure

2) Die Müllfahnder

3) Die Umweltexperten

4) Die Grenzposten

5) Die Hafenstreife