Während seine Mitarbeiter meist direkt am Elbufer oder an der Hafenkante residieren, fällt der Blick aus dem Büro des Leitenden Kriminaldirektors Frank-Martin Heise, 44, auf einen eher trostlosen Hinterhof im Harburger Phoenix-Viertel. Den Chef der Hamburger Wasserschutzpolizei, die in diesem Jahr 225-jähriges Bestehen feiert, stört das nicht. Zeit zum Zurücklehnen hat er in seinem Job ohnehin selten.

Heise hat eine fast beispiellose Karriere hingelegt: Mit 19 Jahren, gleich nach dem Abi in Braunschweig, trat er seinen Dienst an der Elbe an. Das Studium an der Fachhochschule der Polizei absolvierte er quasi mit links, schon mit 23 Jahren ermittelte er im Milieu von St. Georg. Zur Führungsakademie ging er bereits vier Jahre später. Nach seiner Rückkehr berief der damalige Polizeipräsident Ernst Uhrlau ihn in den Präsidialstab, dessen Leiter er später wurde. Anschließend übernahm Heise die Region Süd in der Zentraldirektion.

Seit dem 1. November 2010 ist Heise Hamburgs oberster Wasserschützer. Der Vater einer Tochter, 6, die demnächst eingeschult wird, bezeichnet sich als "gläubigen Christen und Rockmusikfan". Ein wenig stolz ist er auf seine Gitarrensammlung: Mehr als ein Dutzend Exemplare stehen im Keller seines Hauses am Stadtrand.