Hamburg. Die Containerschifffahrt hat nach Ansicht des Transportunternehmers Klaus-Michael Kühne ihren Tiefpunkt überwunden und hält wieder Kurs. Die Frachtraten stabilisierten sich, die Transportmengen stiegen an, sagte Kühne vor dem „Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten“. Damit rücke auch eine Neuordnung des Eigentümerkreises bei der führenden deutschen Container-Linienreederei Hapag-Lloyd näher. Kühne setzt sich dafür ein, neue Investoren für das Hamburger Unternehmen zu gewinnen, an dem er über das Konsortium „Albert Ballin“ beteiligt ist. Es gebe aber keinen Anlass, in Panik zu verfallen oder hektisch zu werden.
Der gegenwärtige Gesellschafterkreis sei für Hapag-Lloyd nicht optimal, sagte der Inhaber des Logistik-Konzerns Kühne+Nagel. Der Tourismus-Konzern TUI hält 43 Prozent der Hapag-Lloyd-Anteile, „Albert Ballin“ den Rest. Hinter dem Konsortium stehen zwei Banken, zwei Versicherungen, Kühne und die Stadt Hamburg. „Ich wäre bereit, mich stärker zu engagieren, wenn alle an einem Strang ziehen“, sagte Kühne. Er rechne angesichts der Branchenkrise ohnehin mit Übernahmen und Fusionen bei den mittelgroßen und kleineren Container-Reedereien, obwohl bislang im Markt nichts davon zu sehen sei. Gegenwärtig verhielten sich potenzielle Investoren noch vorsichtig und zurückhaltend; auch seien die Finanzierungsmöglichkeiten für Übernahmen schlechter geworden.
Sein eigenes Unternehmen und die Logistik-Branche insgesamt seien bislang gut durch die Krise gekommen und hätten nur moderate Rückgänge hinnehmen müssen. „Logistik ist ein Treiber der Globalisierung und profitiert vom wachsenden Handel und Produktionsverlagerungen“, sagte Kühne. Die Herausforderungen an komplexe Logistik-Dienstleistungen seien immer größer geworden. „Es gibt eine stabile Grundbeschäftigung“, erklärte der Transportunternehmer. Für den Hamburger Hafen sei entscheidend, dass die Elbvertiefung endlich umgesetzt werde, ebenso wie die Hafenquerspange. Das sei weitaus wichtiger als weitere Kapazitätserweiterungen der Containerterminals.
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