Der Korruptionsskandal bei der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) zieht weitere Kreise.

Inzwischen untersuchen HPA und Staatsanwaltschaft neue Verdachtsfälle, wonach es in Zeiten des HPA-Vorgängers Amt für Strom- und Hafenbau noch mehr Bestechungs- und Untreuefälle gegeben haben könnte als bisher bekannt. Aktuell hat die Finanzbehörde auf Anklagen der Staatanwaltschaft reagiert und sechs Handwerksfirmen für sechs Monate von öffentlichen Aufträge gesperrt. Im Mittelpunkt des bisher bekannten Korruptionsskandals steht ein inzwischen pensionierter Beamter, der sich in 131 Fällen der Untreue und Bestechung schuldig gemacht haben soll. Wie berichtet, hat er unter anderem sein Ferienhaus in Spanien sanieren lassen. Die Rechnung ging an das Amt - umdeklariert als Bauarbeiten an Kaimauern oder Hafengebäude. Der neue HPA-Chef Jens Meier hat inzwischen mit einem umfangreichen Anti-Korruptionsprogramm auf die bisher bekannten Fälle reagiert. "Wir werden diesen Sumpf trockenlegen", so Meier. So tauschte er die Leitung der Innenrevision aus, weil es zuvor offenbar nur eine lückenhafte Kontrolle gegeben hatte. Zudem führte er Stichproben-Kontrollen und einen zentralen Einkauf ein.

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion fordert unterdessen ein Korruptionsregister für Hamburg, in dem solche Fälle aufgelistet werden. 2006 hatte der damalige CDU-Senat ein solches Register abgeschafft. SPD-Politiker Andreas Dressel: "Das war ein Fehler, der korrigiert werden muss."