Bisher hat nur Vergewaltiger Hans-Peter W. angekündigt, über einen Umzug in das ehemalige Altenheim an der Straße Elfsaal nachzudenken.

Hamburg. Die Unterbringung der entlassenen Sicherungsverwahrten stellt den Hamburger Senat weiterhin vor Probleme: Zwei der verurteilten Schwerverbrecher - Karsten D. und Jens B. - wollen nicht in das für sie vorgesehene Haus in Jenfeld ziehen, der Sexualstraftäter Hans-Peter W. denkt über die neue Bleibe noch nach, und die Anwohner des Stadtteils haben bereits Protestaktionen angekündigt. Heute Nachmittag beraten die 13 Mitglieder des Justizausschusses in einer Sondersitzung über die Unterkunft für ehemalige Sicherungsverwahrte in Jenfeld.

Die rechtspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion Viviane Spethmann, die ebenfalls Mitglied des Gremiums ist, hatte bereits vorgeschlagen, die Männer im Hafen oder in Gewerbegebieten fernab der Wohnbevölkerung unterzubringen.

+++ Gefährlich, aber frei +++

+++ "Bewachung kostet zwei Millionen" +++

+++ Hamburg präsentiert neue Räume für Sicherungsverwahrte +++

+++ Sicherheitsverwahrung weiter eingeschränkt +++

Bisher hat nur Hans-Peter W., der 1980 zwei Frauen vergewaltigt hat, angekündigt, über einen Umzug in das ehemalige Altenheim an der Straße Elfsaal nachzudenken. "Er will sich die Option offenhalten", sagt sein Anwalt Ernst Medecke. Einen Mietvertrag hat Hans-Peter W. jedoch noch nicht unterschrieben. In den kommenden Jahren wird die Entlassung weiterer Sicherungsverwahrter durch die Gerichte überprüft. Kommen Gutachter jedoch zu dem Ergebnis, dass die Männer hochgradig gefährlich sind, ist die Wahrscheinlichkeit nach Angaben der Justizbehörde sehr gering, dass sie aus der Sicherungsverwahrung entlassen werden. Bis Ende 2011 und in den drei Folgejahren ist bei jeweils einer Person erstmals zu prüfen, ob sie länger als zehn Jahre in Sicherungsverwahrung verbleiben können. In zwei Fällen haben die Gerichte bereits in diesem Jahr die Fortdauer der Sicherungsverwahrung angeordnet.