Nach dem Rücktritt der Pokalsieger-Mannschaft fehle die Vertrauensbasis. Der ETV-Vorsitzende Frank Fechner möchte keine weitere Zusammenarbeit.

Hamburg. Am Sonnabend hieß die Friedenshoffnung von Siegfried Spies noch Sylvester Stallone. "Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist", zitierte der Geschäftsführer von Lotto Hamburg den von Stallone gemimten Boxhelden Rocky. Doch der ETV-Vorsitzende Frank Fechner blieb im Pokalskandal um den Komplettrücktritt der ersten Herren des ETV im Zuge des Streits um die Verteilung der Pokalgelder in Höhe von 110 000 Euro bei seiner Haltung: "Es wird keine Gespräche mehr mit diesem Trainer und dieser Mannschaft geben. Für eine weitere vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit fehlt jede Grundlage." Die von Spies angedachte Schlichtung war damit geplatzt, obwohl sich die Spielerseite gesprächsbereit gezeigt hatte.

Die Gegenseite reagierte mit Unverständnis. "Das zeigt die Sturheit des Herrn Fechner", erklärte der mittlerweile ebenfalls ausgetretene erste Vorsitzende der Fußballabteilung, Bilal Afrane. "Dieses enttäuschende Verhalten ist bezeichnend für die Diskussionskultur des Vereins uns gegenüber", ergänzte Ex-Trainer Dennis Mitteregger - und ging mit seinen Jungs in die Offensive. Am späten Nachmittag diskutierten sie mit Mitgliedern der Fußballabteilung, um ihren Standpunkt klarzumachen.

In teils sehr heftigen Facebook-Einträgen war dies bereits geschehen. So warf Afrane Fechner und Aufsichtsratsmitglied Peter Clasen vor, die Mannschaft würde nun "mit Schimpf und Schande aus dem Verein geprügelt". Sein Statement sei, so Afrane, "in der Tat sehr offensiv gewesen. Aber als ,Söldner' und ,Erpresser' wurden wir zuerst bezeichnet. Das ist nun die Reaktion." Niedergeschlagen reagierte der verhinderte Schlichter Siegfried Spies: "Es ist einfach nur grausam."