Lebensqualität verbessern, Leiden lindern, Selbstbewusstsein stärken - diesen Aufgaben stellt sich Kinder helfen Kindern seit 35 Jahren.

Wohl dem, der mit 35 Jahren noch jung ist und mit Freude feiern kann. So wie die Aktion "Kinder helfen Kindern". 1975 mit einem Bastelbasar ins Leben gerufen, ist die Grundidee aktueller denn je: Gemeinsam jenen Mitmenschen die Hand zu reichen, die nicht auf der Sonnenseite stehen, die sich noch nicht oder nicht mehr zu helfen wissen. Mehr als elf Millionen Euro kamen in dieser Zeit zusammen, aufgebracht von Lesern des Hamburger Abendblatts. Das ist einmalig in Deutschland.

Durch die hervorragende Unterstützung konnte 91 294 Kindern direkt geholfen werden. Weil unsere Zeitung alle Verwaltungskosten übernimmt, kann zielgerichtet und erfolgreich gearbeitet werden. Folglich kommt das Geld genau dort an, wo es so dringend benötigt wird. 100 Prozent für den guten Zweck. Damals wie heute.

Das große Herz der Hamburger zeigt sich nicht nur durch materielle Nächstenliebe, sondern auch durch Rat und Tat. "Die Reaktionen fallen überwältigend aus", weiß Abendblatt-Redakteurin Renate Schneider aus bester Erfahrung. Die engagierte Journalistin wirkt seit der ersten Stunde als Motor und belebender Geist. Ob unter dem Banner "Von Mensch zu Mensch" oder unter dem Motto von "Kinder helfen Kindern": Renate Schneider und ihr Team sind an den Brennpunkten aktiv. Ohne große Worte, jedoch mit dem Abendblatt als einflussreichem Sprachrohr an der Seite. Mit Gefühl wird so publik gemacht, was sonst verborgen wäre. Weil die Hilfsbedürftigen in der Regel keine Kraft haben, nach Hilfe zu rufen.

"Wäre die Gemeinschaft unserer Leser nicht als kraftvoller Partner an unserer Seite, wäre die Aktion nicht so effektiv", weiß Renate Schneider. Tatsächlich beweisen die Hanseaten, dass Nächstenliebe mehr ist als nur ein Wort. Dem Mitmenschen aktiv zur Seite zu stehen, wenn Not am Mann ist, das entspricht Hamburger Tradition. Es macht stärker und baut Brücken zur Selbsthilfe. Ziel ist es, nicht nur Löcher zu stopfen, sondern Perspektiven zu schaffen. In manchem anfangs scheinbar hoffnungsvollen Fall gelang es, für das Leben neue Weichen zu stellen. "Kinder helfen Kindern" trägt dazu bei, Kälte zu lindern und unsere Stadt ein bisschen wärmer zu machen. Auch Trost kann eine Menge wert sein.

Das Prinzip: Jeder hilft, wie er kann. Immer wieder treffen in der Redaktion kleinere Spenden ein, die ein großes Opfer für den Absender sind. Wer es sich leisten kann, gibt mehr. Jubilare stellen ihre Feste in den Dienst der guten Sache. Auf Firmenfeiern wird gesammelt. Kinder basteln in der Schule, verkaufen auf einem Basar und spenden den Erlös. Starker Partner unserer Initiative ist von jeher auch die Hamburger Sparkasse, die den Schwächeren unserer Gesellschaft mit klingender Münze zur Seite steht. Viele kleine Urlaubsmünzen erbrachten summa summarum weit mehr als eine Million Euro: für verunglückte, unheilbar kranke, misshandelte oder gequälte Kinder, für verwaiste, verwahrloste oder in Not geratene Jugendliche.

Helfen wir hier, schaffen wir einen sozialen Rahmen für die Gesellschaft, in der wir gerne leben. Immer in der Erkenntnis, dass ein Dasein unter dem Glücksstern alles andere als selbstverständlich ist. Die drei unten beschriebenen Schicksale beweisen, wie jäh das Leben aus den Fugen geraten kann - oft innerhalb einer Sekunde. "Kinder helfen Kindern" startete das Projekt "Brennpunkt Jugend", kümmert sich um Aktionen gegen Mobbing und Gewalt, um Straßenfußball oder Sommerlager. "Märchen im Michel" und "Kinder singen für Kinder" gehören seit vielen Jahren zum guten Ton in Hamburg. Im Sommer erbrachte der HafenCity-Run 117 000 Euro. Jeden Tag passiert etwas Gutes. Problemlos wäre ein Buch der guten Taten zu füllen.

Und wie geht's weiter? Voller Elan, mit großem Herzen und der Gewissheit, die Abendblatt-Familie im Rücken zu haben. Das Motto: Wer ein Kind rettet, rettet die Welt!