Ein verhängnisvoller Sprung ins Wasser beendete seine Karriere

Es ist diese spezielle Mischung, die Hilfe spürbar und wirksam macht. Wenn die Hamburger jenen die Hand reichen, die im Moment nicht so stark sind und dringend Unterstützung benötigen. So wie im Falle des Sportlers Alexander Donner, dessen Leben von einem Moment zum nächsten eine schreckliche Wendung nahm. Doch sorgte materielle Hilfe in Kombination mit menschlicher Nähe dafür, dass es heute wieder eine Perspektive gibt.

Die Tragik begann in den Ferien am Vierersee, am 1. August 2003. "Es war ein heißer Tag, und wir sind von einem Baum kopfüber ins Wasser gesprungen", erinnert sich der junge Mann an jenen Augenblick, der alles veränderte. Der See jedoch war flacher als vermutet. Der damals 16 Jahre alte Alexander brach sich den fünften und sechsten Halswirbel, er war sofort ohnmächtig. Welcher Segen, dass die Freunde Henning und Thorben vor Ort waren, den Verletzten aus dem Gewässer zogen, ihn wiederbelebten. Seitdem ist Alexander querschnittsgelähmt. Und seine Arme kann er nur eingeschränkt gebrauchen.

"Ich stand vor dem Nichts", sagt Alexander Donner rückblickend. Was unmittelbar zuvor praktisch wie von selbst lief, musste neu erlernt werden. Alexander bewies Mumm, akzeptierte die neue Situation notgedrungen, packte an. Monatelang lag er im Querschnittgelähmten-Zentrum. Viele Leser erfuhren durch sein Schicksal von 1600 Querschnittsgelähmten, die in Deutschland registriert werden. Jahr für Jahr.

Alexander Donner ist einer von ihnen. Ein Mann von mittlerweile 23 Jahren, der vor dem Unfall zu den Nachwuchstalenten im Rudersport zählte. Wenige Wochen vor dem verhängnisvollen Sprung wurde er Deutscher Vizemeister im Doppelvierer der Junioren und verbuchte einen Sieg bei "Jugend trainiert für Olympia". Es grenzt an ein Wunder, dass der Sportler zwischendurch schon wieder zweimal in einem Boot sitzen konnte - mit Rollstuhl. Wenn die Sponsoren Wort halten und Zuschüsse zahlen, will sich Alexander im Frühjahr 2011 ein speziell präpariertes Boot kaufen. Dann kann er zurück in das Element, das ihm so viel bedeutete, das aber auch den dramatischen Vorfall herbeiführte.

Als dieser von der Abendblatt-Aktion "Von Mensch zu Mensch" aufgegriffen und veröffentlicht wurde, regte sich eine gewaltige Anteilnahme. Wie so oft. Geld floss, aber es gab auch menschliche Anteilnahme. "Das Gefühl, mit seinen Problemen nicht allein zu sein, hat mich stark gemacht", bilanziert Alexander Donner. Mitte kommenden Jahres, so sein Ziel, soll an der Uni die Diplomarbeit geschrieben werden. Ein Traum wäre es, anschließend als Sporttherapeut im Unfall-Krankenhaus Boberg wirken zu können. Dort, wo er vor sieben Jahren begann, sein neues Leben zu meistern.