Ab kommendem Schuljahr können Kinder bis zur sechsten Klasse bis 16 Uhr betreut werden. Reform soll bis 2013 flächendeckend greifen.

Hamburg. Die Aufforderung von Schul- und Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) an Schulen und Hortträger, sich für das ganztägige Betreuungsangebot (GBS) zu bewerben, hat gewirkt. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist und Prüfung der Anträge steht jetzt fest: 21 Hamburger Schulen werden zum kommenden Schuljahr eine kostenlose Ganztagsbetreuung von 8 bis 16 Uhr für Kinder bis zur sechsten Klasse anbieten. Das sind immer noch weit weniger als ursprünglich erwartet. Die Schul- und Sozialbehörde hatte mit 80 Bewerbungen gerechnet. Bis Anfang Januar hatten jedoch gerade einmal fünf Schulen die Ganztagsbetreuung beantragt.

Wersich zeigte sich gestern dennoch positiv überrascht von der aktuelle Bewerberzahl und wertete die 21 Anmeldungen als Erfolg. "Das zeigt, dass das Konzept der Ganztagsbetreuung in Hamburg angenommen wird", so Behördensprecherin Julia Seifert.

Das Konzept "Ganztägige Bildung und Betreuung" - kurz "Gabi" - geht zurück auf den schwarz-grünen Senat. Die Ganztagsbetreuung an Schulen soll die Horte ersetzen und bis 2013 flächendeckend eingeführt werden. Wersich hält nach dem Bruch der Koalition an der Reform fest. Kita-Träger, Elternverbände und Opposition kritisieren allerdings die Eile sowie die mangelnde Finanzierung und fehlende Raumausstattung der Schulen. Die SPD kündigte an, der Hortreform im Fall eines Wahlsiegs deutlich mehr Zeit zu geben.