Katja hat ihren Traumjob im Gefängnis gefunden - beim Praktikum. “Die Arbeit dort ist eine echte Herausforderung, aber man bekommt so viel positives Feedback von den Gefangenen“.

Hamburg. Katja Schröder hat ihren Traumjob im Gefängnis gefunden - beim Praktikum. "Die Arbeit dort ist eine echte Herausforderung, aber man bekommt so viel positives Feedback von den Gefangenen", erzählt die Psychologiestudentin. "Das macht den Job echt angenehm." Nach ihrem Studium will die 22-Jährige darum auf jeden Fall zurück in den Knast. Da ist sie fest entschlossen.

Vorausgesetzt, das Masterstudium klappt wie geplant. Das nämlich ist für sie und Freundin Maria (22), mit der sie es sich gerade auf einer Bank vor der "Stabi" gemütlich gemacht hat, in den letzten Wochen zum echten Aufreger geworden. "Die haben an der Uni Hamburg doch tatsächlich nur 84 Masterplätze für ungefähr 200 Studenten", sagt Katja, und ihre Stimme wird laut. "Das kann man sich nicht bieten lassen!" Deshalb hat sie jetzt beschlossen, Hamburg den Rücken zu kehren. "Ab dem Herbst studiere ich in der Schweiz, ich hab da schon 'nen Platz an der Uni in Bern."

"Wer hier studiert, macht das wegen der Stadt und keinesfalls wegen der Uni", stimmt Maria ihrer Freundin mit ruhiger Stimme zu. Nach der Bachelor-Arbeit will sie erst mal nach Paris zum "Selbststudium" und sich dann von dort aus ganz in Ruhe eine neue Uni suchen.

Wenige Wochen bleiben den ungleichen Freundinnen noch in Hamburg, und eines, da sind sich beide sicher, werden sie auf jeden Fall vermissen: "Die gemeinsamen Stunden in der Sonne auf dem Campus."