“Wenn schon Familie, dann richtig“, sagt Katharina Kapitza, 25, grinsend und erzählt, wie überrascht sie und ihr Freund Benni waren, als die damalige Schülerin mit 17 plötzlich schwanger war.

Lüneburg. "Wenn schon Familie, dann richtig", sagt Katharina Kapitza, 25, grinsend und erzählt, wie überrascht sie und ihr Freund Benni waren, als die damalige Schülerin mit 17 plötzlich schwanger war. "Zuerst war es ein Schock, aber dann wollten wir es durchziehen, das war klar", sagt sie mit entschlossener Stimme und lächelt ihren elf Monate alten Sohn Georg an, der unter dem Tisch einem Plastikring hinterherrobbt. Er ist der jüngste von drei Geschwistern und begleitet seine Mama, wenn die in die Uni muss. Seine beiden Brüder sind ein bisschen älter, Edgar, 7, geht schon in die Schule, und den vierjährigen Eike hat Katharina heute Morgen zum Kindergarten gebracht. Jetzt ist es 10 Uhr, und die dreifache Mutter hat ein bisschen Zeit zu plaudern.

"Nach dem Abi haben mein Freund und ich zuerst das klassische Rollenbild gelebt", erzählt sie. "Er machte eine Ausbildung zum Landwirt, und ich hab zu Hause die Kinder gehütet." Doch so richtig gefiel den beiden das Leben auf dem Land nicht. "Nach eineinhalb Jahren zogen wir nach Lüneburg, um hier zu studieren, Benni Grundschullehramt und ich Umweltwissenschaften", erzählt die Katharina. Freizeit hat die junge Mutter wenig, nur abends, wenn Benni aufpasst. "Dann geh' ich gerne mit Freunden auf Konzerte, und wir kochen zusammen", erzählt sie. Auch wenn es viel Organisationstalent erfordert, ist das Studium für Katharina die beste Zeit zum Kinderkriegen: "So viel Freiheit hast du sicherlich nie wieder im Leben."