Drei Hamburger, drei Träume, drei Gründer auf dem Weg nach oben. Sie wollen sich mit einer guten Idee selbst verwirklichen - und hoffen auf den großen Erfolg.

Hamburg. Sich selbstständig zu machen ist "in" - sonst würde sich die Anzahl von insgesamt 19 186 Gewerbeanmeldungen im vergangenen Jahr in Hamburg nicht erklären lassen. "Das ist verdammt viel", unterstreicht Gründungsberater Frederic Breiler, der fürs Hamburger Gründungszentrum .garage arbeitet. "Besonders, wenn man bedenkt, dass ungefähr die gleiche Anzahl noch einmal draufgerechnet werden kann, wenn man die Freiberufler hinzuzählt." Der 35-Jährige unterstützt sie, ebenso wie Firmengründer und andere Kleinstunternehmer, dabei, die ersten Hürden auf dem Weg in die Selbstständigkeit zu nehmen. In Hamburg sind es übrigens mehr Frauen als Männer, die eine eigene Firma gründen. Bundesweit ist es andersherum.

"Die Zahl der Gründungen steigt an, was in Krisenzeiten nicht ungewöhnlich ist. Gerade steigende Arbeitslosenzahlen führen meist zu mehr Gründungen, um wieder einen Beruf aufnehmen zu können", sagt Breiler. Besonders in den kreativen Berufen wird der Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Es sind viele junge Menschen, die sich für diesen Weg entscheiden. Gleich nach dem Studium ist die Suche nach einer Festanstellung oft ernüchternd. Deshalb denken sie sich: Warum nicht etwas Eigenes aufbauen, wenn die richtige Idee da ist? Warum nicht der eigene Chef sein? Derzeit dominieren bei den Jungunternehmern Gründungen im Bereich Grafik- und Webdesign. Aber viele machen sich auch im medizinischen Bereich selbstständig, beispielsweise als Hebammen oder Heilpraktiker - und haben Erfolg damit.

"Es gibt große Unterschiede bei den Motivationen der Menschen, in die Selbstständigkeit zu gehen", erklärt Breiler. "Für Ältere ist es oft der Plan B, wenn es mit dem alten Job nicht mehr klappt. Junge Unternehmer wollen sich ausprobieren, etwas Eigenes wagen. Für sie ist es zum Teil selbstverständlich diesen Karriereweg zu nehmen."

Viele Menschen nutzen die Unterstützungen vom Staat wie den Gründungszuschuss oder das Einstiegsgeld. 13 270 Förderzusagen hat die Agentur für Arbeit in Deutschland im März dieses Jahres vergeben. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das ein Zuwachs von 20 Prozent. Gründer, die bisher Arbeitslosengeld I bezogen haben, bekommen weiterhin 60 Prozent des vorherigen Nettogehaltes plus 300 Euro für neun Monate. Wird Arbeitslosengeld II bezogen oder hat jemand, wie ehemalige Studenten, bislang noch überhaupt kein Gehalt gehabt, bekommen diese Gründer Einstiegsgeld, das die Höhe der Grundsicherung von rund 170 Euro hat.

www.garagehamburg.de
www.hk24.de
www.hei-hamburg.de