Kiel. "Frauen tragen Röcke und lieben Pink", sagt Elena Pieper überzeugt und zeigt demonstrativ auf ihre Plastiktrinkflasche mit rosa Blümchenmuster. "Wir alle haben diese stereotypen Vorstellungen in uns!" Vorurteile findet sie trotzdem nicht in Ordnung.

Die 23-Jährige studiert im 10. Semester Politik, Geschichte und Öffentliches Recht an der Uni Kiel und kann sich aufregen, wenn jemand ungerecht behandelt wird!

Gerade erst ist sie von ihrem Auslandspraktikum in Jerusalem zurück, wo sie das Friedensprojekt "Gender Equality Project" für israelische und palästinensische Jugendliche organisiert hat. Aber auch an ihrer Uni möchte Elena etwas bewegen: "Auch hier ist Diskriminierung ein Problem!", sagt sie und läuft los, um eine Liste mit Statistiken zu holen. "Bundesweit sind gerade einmal 18 Prozent aller Professoren weiblich! Gerechtigkeit gibt es erst, wenn der Frauenanteil bei 50 Prozent liegt."

Elena sagt offen, dass sie eine feministische Grundhaltung hat und erntet dafür oft Unverständnis - vor allem vom gleichen Geschlecht. "Frauen sehen sich nicht gerne in der Opferrolle. Für sie ist es einfacher zu sagen, dass Diskriminierung kein Problem ist." Die Kritik nimmt sie trotzdem locker: "Wer Frauenpolitik macht, muss wissen, dass dies kämpfen bedeutet."

Um Kampf soll es übrigens auch in ihrer Promotion gehen: "Dann möchte ich mich unter dem Aspekt 'Gender und Militär' mit den Rollenmustern in Kriegssituationen beschäftigen."