Berlin. Die vielen Verletzten und Toten auf deutschen Baustellen sind erschreckend. Was jetzt wirklich helfen könnte, um Leben zu schützen.

Wer auf Baustellen arbeitet, lebt gefährlich. Der Bau ist eine der unfallträchtigsten Branchen. Allein im vergangenen Jahr gab es in Deutschland fast hunderttausend Unfälle am Bau. Fast jeden dritten Tag starb ein Bauarbeiter in seinem Job – insgesamt 74 Menschen. Auch wenn die Zahlen der Verunglückten im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind, so steht fest: Die Situation ist alarmierend – jeder Tote ist einer zu viel.

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Wie kann eine Baustelle bestmöglich gesichert werden? Diese Frage sollte bei allen Bauprojekten und für alle Arbeitgeber Vorrang haben. Die Beschäftigten schaffen bei Kälte und Wärme, leisten kraftzehrende Arbeiten, setzen ihren Körper ganz für den Job ein. Umso wichtiger ist es, ihnen die besten Arbeitsgeräte und sichere Schutzkleidung zur Verfügung zu stellen – und zwar selbstverständlich und kostenlos.

Beate Kranz ist Wirtschaftskorrespondentin
Beate Kranz ist Wirtschaftskorrespondentin © Reto Klar | Reto Klar

Sicherlich ist nicht jeder Arbeitsunfall auf mangelnde Schutzmaßnahmen zurückzuführen. Manchmal dürfte auch eine Unachtsamkeit dazu geführt haben. Umso wichtiger aber ist es, alles Mögliche zu nutzen, damit die Beschäftigten bestmöglich ausgestattet sind.

Tote und Verletzte auf Baustellen: Das könnte helfen

Viele Arbeitgeber machen hier vieles richtig. Doch offensichtlich gibt es auch schwarze Schafe unter Unternehmern, die das Personal nur unzureichend mit Schutzkleidung ausstatten, Arbeitszeiten nicht einhalten oder mit unsicheren Gerüsten arbeiten.

Um solche Vergehen aufzudecken und zu beenden, sollten die staatlichen Kontrollen auf Baustellen deutlich erhöht werden. Eine zu geringe Personalausstattung bei den Behörden, wie sie von Gewerkschaften angeprangert wird, ist hier definitiv unentschuldbar – schließlich stehen Menschenleben auf dem Spiel.