Berlin. Die Rufe nach einem Nachfolger des 9-Euro-Tickets werden immer lauter. Die Nahverkehrsbranche schlägt jetzt eine Übergangsfrist vor.

Eine Verlängerung des populären 9-Euro-Tickets, das fordert nun die Nahverkehrsbranche. "Wir brauchen schnell eine Nachfolgelösung", sagte Oliver Wolff, der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) der "Süddeutschen Zeitung".

Am besten sei eine Verlängerung der Aktion um weitere zwei Monate, so Wolff. "Das Ticket könnte im September und Oktober weiter gelten und so die Bürgerinnen und Bürger von den hohen Energiepreisen entlasten."

Das 9-Euro-Ticket ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern bundesweit jeweils für neun Euro einen Monat lang mit Bussen und Bahnen des Nahverkehrs zu fahren. Die Aktion ist im Juni gestartet und gilt noch bis Ende August. Mit der Aktion sollen Bürgerinnen und Bürger entlastet werden und der Umstieg auf Busse und Bahnen attraktiver werden.

Lesen Sie auch: 9-Euro-Ticket: Fünf Erkenntnisse für ein künftiges Modell

VDV: Verlängerung verschafft der Politik Zeit

Die Forderungen nach einer Verlängerung des Tickets oder möglichen Nachfolgen werden immer lauter. Eine Verlängerung der Aktion um zwei Monate würde Politik und Branche Zeit verschaffen, um ein dauerhaftes Angebot für ein bundesweites Nahverkehrsticket zu entwickeln, so Wolff.

Mehr zu dem Thema: 9-Euro-Ticket: Dann könnte das Nachfolge-Angebot kommen

Wolff fordert Bund und Länder zu einem schnellen Zusammenkommen auf. "Die Menschen sollten Ende August nicht in ein Loch fallen." Die Energiepreise seien schließlich weiter hoch, betont Wolff.

Der VDV selbst schlägt langfristig ein bundesweit gültiges 69-Euro-Ticket vor. Der Monatspreis könne von der Politik "aus sozialpolitischen Erwägungen - zum Beispiel für die Dauer des Krieges - für Bedürftige auf 29 oder 39 Euro senken", sagt Wolff. Unterstützt wird der Vorschlag von Teilen der SPD.

(dpa/ari)