Berlin. Wie geht es nach dem 9-Euro-Ticket weiter? Laut Verkehrsminister Wissing könnte es noch in diesem Jahr ein Nachfolge-Angebot geben.

Ende August läuft das 9-Euro-Ticket aus. Doch Bundesverkehrsminister Volker Wissing zufolge könnte es Ende des Jahres oder Anfang 2023 ein Nachfolgeangebot für den Billigfahrschein geben.

Anfang November sollten Daten zu dem Ticket vorliegen, die bei der Bewertung helfen sollten, sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Was sind die Erfahrungen damit? Welche Rolle spielt der Preis? Welche Rolle spielt das einfache Handling oder die deutschlandweite Geltung?“ Um solche Fragen werde es dabei gehen. Da viel spekuliert würde, „brauchen wir die Ergebnisse der Evaluation.“

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP).
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). © dpa | Michael Kappeler

Nachfolger des 9-Euro-Tickets: Eine Frage der Finanzierung

Vorgeschlagen für ein Anschlussmodell an das 9-Euro-Angebot wurden unter anderem ein 365-Euro-Jahresticket oder ein 69-Euro-Monatsfahrschein. Dabei geht es vor allem um die Finanzierungsfrage. Der Bund finanziert das 9-Euro-Ticket mit rund 2,5 Milliarden Euro. Wissing will sich noch nicht auf eine Nachfolgelösung festlegen. „Wir brauchen ein Modell, das in die Haushalte der Länder und auch in den Haushalt des Bundes passt.“

Wenn sich Bund und Länder einigen würden, könnte es schnell gehen. „Wir haben ja gesehen, dass wir innerhalb weniger Wochen einen Vorschlag auf den Tisch legen und ein digitales Ticket anbieten konnten. Insofern bin ich optimistisch, dass es auch dieses Mal schnell gehen kann.“ Auch gegenüber unserer Redaktion hatte Wissing bereits Beratungen mit den Ländern angekündigt.

Verkehrsminister Wissing: Das 9-Euro-Ticket ein „Riesenerfolg“

Zur Halbzeit des 9-Euro-Tickets sieht Wissing wesentliche Ziele erreicht. „Wir haben damit etwas ausgelöst, was sehr wichtig war für den ÖPNV, nämlich einen Modernisierungsschub“, sagte er. Der Nahverkehr sei digitaler und mehr auf die Fahrgäste ausgerichtet worden. Wissing: „Und das innerhalb von wenigen Wochen.“

Für den Verkehrsminister ist das Schnäppchenangebot ein „Riesenerfolg“: „Wir haben 21 Millionen Tickets zusätzlich zu den zehn Millionen Abonnenten verkauft. Das hat der ÖPNV lange nicht gesehen.“ Lesen Sie auch: 9-Euro-Ticket und andere Entlastungen: Wem hilft was?

Wichtig sei, dass der Preis und die angebotene Leistung stimmen müssten. Mit Blick auf das vorgeschlagene 365-Euro-Ticket sagte Wissing: „Es ist ja nicht so, dass der niedrigste Preis immer die größte Zufriedenheit herbeiführt. Wenn die Leistung dahinter nicht stimmt, dann nutzt es niemandem, für einen Euro fahren zu können, aber die Takte nicht passen.“ (dpa/lgr)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.