Hamburg. Guillaume Faury hat Tom Enders abgelöst. Auf den Franzosen warten jetzt große Herausforderungen.

Noch vor weniger als 18 Monaten war Guillaume Faury der Chef der Airbus-Hubschraubersparte – und er hätte sich damals wohl nicht träumen lassen, schon bald den gesamten europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern zu leiten. Als Favoriten für die Nachfolge von Tom Enders galten damals andere. Doch Faury, der mit Ablauf der Hauptversammlung am Mittwoch das Amt des Vorstandsvorsitzenden übernommen hat, ist keineswegs als Verlegenheitskandidat in diese Position gerutscht.

Denn der 51-jährige, der seit Februar 2018 das Airbus-Zivilljetgeschäft leitet, besitzt eine Reihe von Qualitäten, die ihn für den neuen Top-Job hervorragend qualifizieren. So ist er mit den technischen Besonderheiten der Branche bestens vertraut. Nach dem Studium an einer Elite-Hochschule in Paris begann er seine Karriere im Jahr 1992 als Flugtestingenieur für den deutsch-französischen Kampfhubschrauber Tiger. Zunächst war Faury bei einer Regierungsbehörde angestellt, bevor er 1998 zu Eurocopter (heute: Airbus Helicopters) wechselte und dort verschiedene Führungspositionen übernahm.