Norderstedt . Beiersdorf-Tochter erwirbt innovatives Londoner Start-up – und verkauft mehr online. Wachstum auch mit Elektroautos

Wenn man darüber redet, was das Unternehmen Tesa ausmacht, reicht es schon lange nicht mehr, über Klebebänder zu sprechen. In einem Konferenzraum in der Norderstedter Firmenzentrale hat Vorstandschef Robert Gereke einen Teil einer Autoproduktion aufbauen lassen. „Während des Herstellungsprozesses, beispielsweise für die Tauchlackierung, sind bis zu 220 Löcher in einer Karosserie nötig“, erklärt Gereke. Die müssen später natürlich wieder verschlossen werden, damit der Wagen dicht ist. Hole Covering nennt sich das in der Fachsprache. Bislang ist das zumeist Handarbeit. Doch es geht auch anders. Per Knopfdruck setzt sich ein Roboterarm in Bewegung. Der Kopf ist eine Art überdimensionierter Klebeband-Abbroller, der die passenden Klebestanzteile an die richtigen Stellen appliziert. Plopp, plopp, plopp. Alle zwei Sekunden ist ein Loch dicht. Gereke liebt dieses Geräusch. Denn das Automatisierungskonzept, das Tesa gemeinsam mit einem Partner entwickelt hat, bietet beachtliches Potenzial. Zehn Milliarden solcher Öffnungen müssen pro Jahr in der Automobilindustrie geschlossen werden. „Bislang haben wir mit unseren Produkten einen Marktanteil von zehn Prozent“, sagt der Tesa-Chef. „Das wollen wird erhöhen.“ Im April wird der erste Prototyp beim Autobauer Fiat Chrysler eingesetzt.

Umsatz steigt um knapp sieben Prozent