Hamm. Ist RWE für die Schmelze eines Gletschers in Peru verantwortlich? Ein Gericht hält das für möglich – und macht einem Bauern Hoffnung.

Der peruanische Bauer Saúl Luciano Lliuya hat bei seiner Klage gegen den Energiekonzern RWE vor dem Oberlandesgericht (OLG) Hamm einen Etappensieg errungen. Anders als das Landgericht Essen in der ersten Instanz hält das OLG einen zivilrechtlichen Anspruch des Klägers grundsätzlich für möglich.

Zu prüfen sei nun, ob der Kläger in einem zweiten Schritt beweisen kann, dass speziell die Emissionen der Kohlekraftwerke von RWE für den Klimawandel in den Anden mitverantwortlich sind, sagte der Vorsitzende Richter Rolf Meyer in der mündlichen Verhandlung am Montag zum Auftakt.

Deshalb soll RWE zahlen

Das Oberlandesgericht räumte ein, dass sich ein Gerichtsverfahren schwierig gestalten würde. Es müssten mehrere Gutachten von Sachverständigen eingeholt werden. Ob die Entscheidung über die Zulassung der Klage noch in Laufe des Montags fällt, war laut einem Sprecher des Gerichts noch nicht absehbar.

Der peruanische Bauer hatte von RWE verlangt, 0,47 Prozent der Kosten für Schutzmaßnahmen für sein Haus zu übernehmen. Sein Dorf in den südamerikanischen Anden ist durch Fluten eines abtauenden Gletschers gefährdet, für die der Kläger RWE mitverantwortlich macht. (dpa/epd)