Brüssel. Haben deutsche Autobauer ein Kartell gegründet und im großen Stil betrogen? Das wird jetzt auch die EU-Komission in Brüssel klären.

Der Druck auf deutsche Autohersteller wird größer und kommt nun aus Brüssel. Die Europäische Kommission prüft Kartellvorwürfe gegen die Unternehmen. Das teilte die oberste Wettbewerbsbehörde im europäischen Binnenmarkt am Samstag der Deutschen Presse-Agentur mit.

Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ sollen sich Vertreter von Volkswagen, Audi, Porsche, BMW und Daimler schon seit den 90er Jahren gemeinsam über Technik, Kosten und Zulieferer verständigt haben. Trifft dies zu, steht illegales Kartellverhalten im Raum.

EU-Kommission kooperiert mit deutschen Behörden

„Die Europäische Kommission und das Bundeskartellamt haben diesbezüglich Informationen erhalten, welche zur Zeit von der Kommission geprüft werden“, hieß es in Brüssel. Die Kommission und die nationalen Wettbewerbsbehörden kooperierten bei solchen Themen eng miteinander. Es sei aber zu diesem Zeitpunkt verfrüht, weiter zu spekulieren.

Deutsche Autobauer stehen dem Bericht zufolge unter dem Verdacht jahrelanger illegaler Absprachen zu Lasten von Verbrauchern und Zulieferern. Das Magazin berief sich dabei auf einen Schriftsatz, den VW auch für Audi und Porsche bei den Wettbewerbsbehörden eingereicht haben soll. Auch Daimler habe eine „Art Selbstanzeige“ hinterlegt. (dpa)