München. Autobauer Daimler weitet die Nachbesserung von Diesel-Motoren aus: Über drei Millionen Mercedes-Benz-Autos in Europa sind betroffen.

Nach neuen Vorwürfen in der Dieselaffäre und unter dem Druck der Diskussion über Fahrverbote weitet Daimler die schon laufende Nachrüstaktion für Diesel-Pkw massiv aus. Die laufenden „Servicemaßnahmen“ werden auf über drei Millionen Fahrzeuge der Marke Mercedes-Benz ausgedehnt, wie der Stuttgarter Konzern am Dienstag mitteilte.

Die Aktion für nahezu alle Wagen mit den Abgasnormen Euro 5 und der neuesten Euro 6 „werden in enger Zusammenarbeit mit den deutschen Zulassungsbehörden durchgeführt“. Mercedes muss – auf Anweisung des Kraftfahrt-Bundesamtes – bereits seit Frühjahr 2016 knapp 250.000 Fahrzeuge zurückrufen und die Abgasbehandlung nachbessern.

Angesichts neuer Vorwürfe, die im Zuge staatsanwaltlicher Ermittlungen bekannt wurden, hatte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt Vertreter von Daimler vergangene Woche zum Gespräch zitiert.

Wie es in der Mitteilung weiter hieß, investiert Daimler für die Ausweitung der Nachrüstaktion rund 220 Millionen Euro. „Für die Kunden entstehen durch die Servicemaßnahmen keine Kosten.“ Die Umsetzung solle in den nächsten Wochen beginnen. Wegen der großen Zahl von Fahrzeugen werde die Nachrüstung „über einen längeren Zeitraum andauern“. (rtr)