Frankfurt/New York. Das FBI hat einem Medienbericht zufolge einen VW-Manager verhaftet. Die Festnahme steht im Zusammenhang mit dem Dieselskandal von VW.

  • Wegen des Dieselskandals ist in Florida offenbar ein VW-Manager verhaftet worden
  • Der Mann soll Details zum Skandal vertuscht haben
  • Volkswagen und das US-Justizministerium verhandeln derzeit über einen Vergleich in der Abgasaffäre

Die US-Bundespolizei FBI hat einem Zeitungsbericht zufolge einen Volkswagen-Manager wegen des Diesel-Abgasskandals in Florida verhaftet. Oliver Schmidt werde vorgeworfen, eine Schlüsselrolle bei der versuchten Vertuschung des Skandals gespielt zu haben, berichtete die „New York Times" unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Schmidt habe sich der Verabredung zum Betrug schuldig gemacht, hieß es weiter.

Volkswagen hatte gegenüber den US-Behörden lange geleugnet, die Stickoxidwerte von Dieselautos durch eine spezielle Software manipuliert zu haben. Diese sorgt dafür, dass Autos Abgaswerte nur auf dem Prüfstand einhalten, nicht aber im normalen Verkehr auf der Straße. Erst im September 2015 hatte der Konzern dies zugegeben.

Keine Stellungnahme zu Personalangelegenheiten

Das FBI, das US-Justizministerium und der Anwalt des verhafteten Managers lehnten gegenüber der Zeitung eine Stellungnahme ab. Eine Volkswagen-Sprecherin sagte dem Blatt, dass VW weiterhin mit dem US-Justizministerium zusammenarbeite. Sie wolle sich aber nicht zu Personalangelegenheiten oder laufenden Ermittlungen äußern.

Volkswagen befindet sich derzeit in heiklen Verhandlungen mit dem US-Justizministerium um einen strafrechtlichen Vergleich. Dieser könnte den Konzern mehr als drei Milliarden Dollar kosten, wie Insider der Nachrichtenagentur Reuters vergangene Woche gesagt hatten.

Beilegung noch vor Amtsantritt Donald Trumps

Unklar ist, ob VW im Rahmen des Vergleichs mit dem Justizministerium ein Schuldgeständnis abgeben werde, schreibt das „Wall Street Journal“. Den Quellen zufolge dürften dem Konzern Betrug und Irreführung von Regierungsbeamten zur Last gelegt werden. Der Kompromiss dürfte demnach neben strafrechtlichen weitere zivilrechtliche Bußgelder umfassen.

Volkswagen bemüht sich, die Auseinandersetzung mit dem US-Justizministerium noch vor Amtsantritt des künftigen Präsidenten Donald Trump am 20. Januar beizulegen. Konzernchef Matthias Müller hatte im November nach den US-Wahlen gesagt, er hoffe, dass sich das Ergebnis nicht negativ auf die Verhandlungen auswirken werde. (dpa/rtr)