Der britische Finanzinvestor Star Capital Partners will neue Arbeitsplätze schaffen. Das bisherige Management soll allerdings im Amt bleiben.

Hamburg. Der Verkauf des zivilen Schiffbaus von Blohm Voss ist endgültig abgeschlossen. Nach der Zustimmung der Aufsichtsgremien, der abgeschlossenen Fusionskontrolle und der Genehmigung nach dem Außenwirtschaftsgesetz ist nun der britische Finanzinvestor Star Capital Partners (SCP) der neue Eigner. Das teilten sowohl der ThyssenKrupp-Konzern als Muttergesellschaft von Blohm Voss als auch die Briten gestern mit. SCP übernimmt den Schiffsneubau, die Reparatur und den Maschinenbau sowie die Tochtergesellschaften der Firmen mit insgesamt rund 1500 Mitarbeitern. "Damit ist die Restrukturierung der Werften im Wesentlichen abgeschlossen", sagte Hans Christoph Atzpodien, der Vorstandschef der ThyssenKrupp Werftenholding TKMS.

Der Stahlkonzern konzentriert sich künftig auf den Bau von Marineschiffen. U-Boote entstehen beim Kieler Spezialisten HDW, Korvetten bei der schwedischen Werft Kockums, und Blohm Voss Naval übernimmt das Projektmanagement für Fregatten und Korvetten. Bei Naval arbeiten in Hamburg und Emden 500 Menschen.

Die Briten wollen die von ihnen erworbenen Bereiche ausbauen und dafür Kapital bereitstellen, kündigte SCP gestern an. Insgesamt verwaltet der im Jahr 2000 gegründete Finanzinvestor ein Fondsvermögen von einer Milliarde Euro, hat sich aber bisher nicht in der maritimen Industrie engagiert. "Wir werden bei Blohm Voss weitere Arbeitsplätze schaffen", sagte SCP-Chef Tony Mallin. Die Führung der drei Gesellschaften bleibt in der Hand des Blohm Voss-Chefs Herbert Aly.

+++ Kommentar: Werfteigner haben Chance verdient +++

Die Werft, die derzeit am Auftrag für den Bau von vier Fregatten für die Deutsche Marine arbeitet, soll sich künftig auf den Bau von Megayachten konzentrieren. In der Reparatur setzen die neuen Eigner auf den Offshore-Bereich. Chancen lägen beim Umbau von Schiffen zur Versorgung von Öl- und Gasplattformen sowie beim Service für Schiffe und Plattformen der Windindustrie. Im Maschinenbau will SCP die führende Position beim Bau von Stabilisatoren und Dichtungen für Frachter sowie das weltweite Servicenetz von Experten ausbauen, die bei technischen Defekten eingreifen können.