Blohm Voss ist verkauft. Der Finanzinvestor Star Capital Partners übernimmt den Neubau, die Reparatur und den Maschinenbau der Hamburger Traditionswerft, 1500 Mitarbeiter bekommen einen neuen Arbeitgeber. Der ThyssenKrupp-Konzern steigt damit weitgehend bei Hamburgs Traditionswerft aus. Die Verantwortung für die Zukunft des Schiffbaus auf Steinwerder liegt damit bei den Briten.

Skepsis war vor dem Einstieg des Finanzinvestors angebracht, zumal auch die erfolgreiche Bremer Lürssen-Gruppe den Hamburger Schiffbauer gerne übernommen hätte. Damit wäre eine deutsche Lösung realisiert worden, noch dazu mit einem strategischen Investor aus der Branche. Das Angebot von Lürssen traf bei Belegschaft, Betriebsrat und Management jedoch nicht auf Gegenliebe. Lürssen zog sich zurück. So macht es heute keinen Sinn mehr, den Möglichkeiten nachzutrauern.

Vielmehr sollten jetzt alle Beteiligten den Briten das nötige Vertrauen entgegenbringen. Blohm Voss steht wie kaum ein zweites Unternehmen für Hamburg. Die Werft braucht eine Zukunft. Sie wird in erster Linie davon abhängen, wie rasch neue Aufträge hereingenommen werden können. Besonders wichtig ist es dabei, endlich wieder eine Megayacht in der Hansestadt zu bauen.

Wenn das Management dies schafft und die Werft mit dem Auftrag ausreichend Geld verdienen kann, wäre das eine gute Nachricht für Hamburg. Die Briten haben Vertrauen zu Herbert Aly und seiner Führungscrew. Denn sie lassen das Management unverändert: Wenigstens ein bisschen Kontinuität auf dem Weg in das neue Zeitalter für Blohm Voss.