Die Autobauer hoffen nicht zuletzt durch eine Vielzahl von spritsparenden Fahrzeugen auf ein Ende der schweren Branchenkrise.

Genf. Gute Laune, optimistische Prognosen und neue Modelle - mit diesem Dreiklang versuchen die Pkw-Hersteller auf dem Genfer Autosalon die schwere Branchenkrise hinter sich zu lassen. Die Zuversicht fußt nicht zuletzt auf einer Vielzahl von spritsparenden Fahrzeugen, mit denen die Unternehmen quasi auf einer grünen Welle durch Genf fahren. "Viele der Elektroautos sind noch Konzepte, denen es an Massenmarkttauglichkeit fehlt", sagt zwar der Autoexperte Christian Kleinhans von der Managementberatung Oliver Wyman. Bis zum Durchbruch der Elektromobilität werde es noch Jahre dauern. Doch selbst teuren Sportwagen hat man in Genf ein grünes Mäntelchen umgehängt.

Bei Mercedes und Porsche stehen Boliden im Rampenlicht, die zumindest kurzfristig einen elektrischen Schub bekommen: Der Mercedes F 800 Style zum Beispiel fährt die ersten 30 Kilometer elektrisch, bevor sich der Verbrenner zuschaltet. Spektakulärer ist der Porsche 918 Spyder, bei dem man einen V8-Motor mit mehr als 500 PS und drei E-Motoren mit zusammen 218 PS kombiniert hat.

Das Auto schafft nicht nur 325 Kilometer pro Stunde. Mit einem CO2-Ausstoß von 70 Gramm je Kilometer und einem Verbrauch von 3,0 Litern schlägt es auch jeden Kleinwagen. Wenn es nach Porsche-Chef Michael Macht geht, bleibt das Auto kein Einzelstück: "Eine Serienfertigung kann ich zwar nicht versprechen. Aber bislang hat Porsche noch nie eine Studie gezeigt, die wir nicht gebaut hätten."

Zwar fangen die Hersteller in Genf mit ihren effizienten Konzept- und Serienfahrzeugen alle Blicke und geben der Messe einen grünen Anstrich. "Doch die nächsten Jahre verdienen die Konzerne ihr Geld noch mit ganz konventionell angetriebenen Fahrzeugen", ist Kleinhans überzeugt. Zwischen all den Elektro- und Hybridmodellen stehen deshalb in den Messehallen doch noch überraschend viele Premieren mit Bodenhaftung und direktem Realitätsbezug.

Auch wenn die Industrie in den nächsten Jahren weiter von Fahrzeugen mit konventionellen Antrieben leben wird, spielt die Musik auf der Messe ganz klar bei den alternativen Technologien. "Das Rennen um den Antrieb der Zukunft ist eröffnet", sagt VW-Vorstandschef Martin Winterkorn.

Und Mercedes-Chef Dieter Zetsche nimmt den Faden auf: "Wir fahren nicht nur in der Formel 1 um den Sieg, sondern auch in der Formel Grün - mit Automobilen, die Verantwortung und Faszination vereinen." In konkreten Zahlen klingt das aber schon nicht mehr ganz so imposant: Gerade einmal drei Prozent der Gesamtproduktion sollen bis 2018 bei VW elektrisch fahren.