Jede Konzerntochter steuert eine Premiere bei. Zu den Highlights zählt der neue Audi A1, der neue VW Sharan und eine Elektrostudie von Seat.

Genf. Neun Weltneuheiten zeigt VW auf dem 80. Genfer Auto-Salon (bis 14. März). Jede Konzerntochter steuert eine Premiere bei. VW-Vorstandschef Martin Winterkorn: "Die Neuheiten setzen Trends für die gesamte Branche". Künftig werde VW das E-Auto für alle in Großserie bringen. Die Modelle werden sicher und bezahlbar sein. 2013 kommen E-Up, E-Golf und E-Jetta.

Der Neuheitenreigen im VW-Konzern beginnt mit dem überarbeiteten Skoda Fabia. Wie Skoda-Chef Reinhard Jung ausführt, haben die Tschechen dem Kleinwagen auf Polo-Basis unter anderem ein neues Gesicht gegeben und ihm mehr Sportlichkeit eingehaucht. Neues Topmodell der Baureihe ist der RS mit 132 kW/180 PS starkem 1,4-Liter-TSI-Motor, der Tempo 100 bereits nach 7,3 Sekunden erreicht. Schluss ist erst bei 224 km/h.

Bei Audi dreht sich alles um den neuen Lifestyle-Mini Audi A1. "Wir wissen, dass viele Hersteller in diesem Segment aktiv sind", sagt Audi-Chef Rupert Stadler, "aber ich glaube, dass wir die richtige Antwort haben". Der A1 ist das erste Premium-Modell im Segment. Der Mini-Wettbewerber soll im Sommer zu Preisen ab rund 16 000 Euro zu den Händlern rollen.

Auf dem Messestand der Luxusmarke Bentley feiert das Supersports Convertible Premiere. Es ist das "schnellste viersitzige Cabrio, das je gebaut wurde", erklärt Bentley-Chef Franz-Josef Paefgen. Ob offen oder geschlossen, der Bentley fährt bei Bedarf über 300 km/h, schwärmt er. Hierfür sorgt ein 464 kW/630 PS starker 6,0-Liter-W12-Benziner mit einem Drehmomentmaximum von 800 Newtonmetern. Mit Flex-Fuel soll das Cabrio besonders umweltfreundlich sein.

Bei Bugatti ist die nach eigenen Angaben exklusivste, eleganteste und stärkste Limousine der Welt zu sehen: Das viertürige Konzeptfahrzeug Bugatti 16C Galibier. Die Luxuskarosse wird von einem 16-Zylinder-Ottomotor mit zweistufiger Kompressoraufladung angetrieben, der aus acht Litern Hubraum eine Leistung von bis zu 736 kW/1000 PS schöpft.

Lamborghini zeigt den Gallardo LP 570-4 Superleggera, der nach Angaben des Markenchefs Stefan Winkelmann 70 Kilogramm leichter ist als der 570-4. Der 419 kW/570 PS starke 5,2-Liter-V10-Benziner läuft 325 km/h in der Spitze und katapultiert den Zweisitzer in 3,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.

Größeren Nutzwert verspricht der Amarok von der VW-Nutzfahrzeugsparte. Der neue Chef Wolfgang Schreiber lobt die Fähigkeiten des robusten, in Argentinien gebauten Pick-up: Insbesondere stellt die Sparsamkeit des 2,0-Liter-TDIs die Konkurrenz in den Schatten.

Seat betritt in Genf technisches Neuland: Das erste reine Elektroauto, die Studie IBE, soll Fahrspaß und Eleganz garantieren. Noch ist der flache, 2+2-sitzige Kompakt-Sportler noch ein Konzeptfahrzeug, doch es verkörpert, wie Seat-Chef James Muir sagt, die künftige Designlinie der spanischen Marke. Der IBE wird von einem Elektromotor mit einer maximalen Leistung von 75 kW/102 PS angetrieben, der von Lithium-Ionen-Batterien gespeist wird.

Eine weitere Überraschung präsentiert die zukünftige VW-Tochter Porsche. Der 918 Spyder wird zwar Konzeptstudie genannt, ist aber schon sehr seriennah. Auf dem Nürburgring hängt er praktisch alle ab: Unter 7'30 Minuten braucht er pro Runde dank des auf 3,7 Liter Hubraum gebrachten Motors aus dem RS, der in der American LeMans-Serie eingesetzt wird. Mit dem E-Antrieb und Ionen-Akkus kann er bis zu 25 Kilometer rein elektrisch fahren. Der Benziner leistet rund 500 PS, die drei E-Motoren 218 PS.

Komplett neu ist auch der VW Sharan. Der Nachfolger des Erfolgs-Vans gibt sich noch familienfreundlicher und alltagstauglicher als der Vorgänger. Zur Vielseitigkeit tragen laut VW-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg ein neues, sehr variables Innenraumkonzept und zwei Schiebetüren bei. Besonders sparsam bei größeren Ausflügen ist die Familienkutsche mit dem 2,0-Liter-TDI mit 103 kW/140 PS unterwegs, dann schluckt der Van nur 5,3 Liter je 100 Kilometer.

Zu den Ehrengästen der Premierenfeier am Vorabend der Messeeröffnung zählt Osamu Suzuki, Chairman des japanischen Auto- und Motorradherstellers. Erst im vergangenen Dezember hatte Ferdinand Piech die Kooperation mit Suzuki und eine 20-prozentige Kapitalbeteiligung vereinbart. Die Begründung der Aktion ist einleuchtend: "Suzuki baut gute, kleine Autos und verdient Geld damit", sagt Piech.