Der Hamburger Zigarettenhersteller Reemtsma sucht derzeit bis zu 30 neue Mitarbeiter. Der Schmuggel mit Zigaretten nimmt zu.

Hamburg. Der Hamburger Zigarettenhersteller Reemtsma (John Player Special, West, Davidoff, Gauloises) hat Umsatz und Gewinn im Geschäftshalbjahr 2011/2012 zwar steigern können, musste angesichts von Preiserhöhungen aber Einbußen bei den Marktanteilen hinnehmen. So legten die Erlöse von Oktober 2011 bis März 2012 um 3,2 Prozent auf 485 Millionen Euro zu, während sich das operative Ergebnis von 248 auf 256 Millionen Euro erhöhte, wie die Tochter des Konzerns Imperial Tobacco gestern mitteilte.

Der Gesamtmarktanteil des zweitgrößten deutschen Zigarettenherstellers ging leicht von 24,7 auf 23,6 Prozent zurück. "Wir haben die Tabaksteuererhöhung um zehn Cent pro Packung gleich zu Beginn dieses Jahres an die Konsumenten weitergegeben, während andere Wettbewerber dies erst später getan haben", sagte eine Unternehmenssprecherin dem Abendblatt. "Dies hat uns Marktanteile gekostet."

Stärkste Marke im Reemtsma-Sortiment bleibt nach wie vor John Player Special mit einem Marktanteil von 9,5 Prozent (Vorjahr: zehn Prozent). Die Marke Davidoff konnte im Premiumsegment leicht zulegen, spielt für den Gesamtabsatz von Reemtsma aber eine weitaus geringere Rolle. Bei Gauloises konnte die Position dank einer Verjüngung der Marke gefestigt werden.

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Für das zweite Halbjahr rechnet Deutschland-Chef Marcus T.R. Schmidt damit, dass das Kostenbewusstsein der Konsumenten und der Wettbewerb auf dem nationalen Markt noch weiter zunehmen werden.

Auch die Zahl geschmuggelter Zigaretten wird sich nach Einschätzung des Herstellers weiter erhöhen. Im Jahr 2011 lag der Anteil unversteuerter Zigaretten in Deutschland bei mehr als 22 Prozent. "Wir gehen davon aus, dass die Dunkelziffer jedoch höher liegt", so Schmidt. Daher halte man weiterhin an strengen Kontrollen bei Händlern sowie der engen Zusammenarbeit mit den nationalen Zollbehörden fest.

In Hamburg beschäftigt Reemtsma rund 800 Mitarbeiter. Die Zahl ist laut der Sprecherin stabil, aufgrund von Fluktuation suche der Hersteller derzeit aber rund 20 bis 30 neue Kräfte. "Vor allem im Marketing brauchen wir dringend mehr Personal."