Mein Held! Lange Zeit war damit ausschließlich die große Liebe gemeint, der Mann, auf den man sein Leben lang gewartet hatte; der, auf den man stolz ist, weil er alle Großartigkeiten dieser Welt in sich vereint. Den man ansieht und denkt: Ach Du. Mein Held.

Daneben war in Deutschland für Helden lange wenig Platz. Helden kannten wir aus den Kriegen, Helden hatten wir geglaubt, Helden haben uns betrogen. Wir hatten wohl einfach zu viele sogenannte Helden - und zu wenig wahre. Wir wollten niemanden mehr anhimmeln. Niemanden verehren. Gut war, was alle taten, alles andere waren Untaten.

Aber: Das ist nun vorbei. Überlebt, könnte man sagen.

Wir brauchen wieder Helden, sehnen uns nach ihnen und wollen, dass sie - wie früher - die Welt retten oder sie zumindest ein bisschen besser machen. Jetzt, da sie von Umweltkatastrophen bedroht ist, es viel zu vielen Menschen schlecht geht, Kinder leiden. Jetzt sollen sie kommen, die Helden. Auch weil wir dann selber ein klein wenig besser dastehen. Was zaghaft mit Künstlern wie "Wir sind Helden" begann, kommt jetzt direkt und geballt: Geschichten von Helden. "Iron Man", der unerschrockene Retter, ist seit zwei Tagen in den Kinos, "Superhelden" von Janek Romero hat gerade Premiere gehabt, die Liste lässt sich fortsetzen.

Aber wir wollten unsere eigenen Helden finden. Haben wir.

Lesen Sie selbst.

P.S. Anhimmeln ist wieder erlaubt.