Seit seinem Skandalroman "Elementarteilchen" gilt der Franzose Michel Houellebecq als großer Misanthrop der Postmoderne: für ihn ist der Mensch heute eine bedauernswerte Kreatur. Übersättigt, sexuell frustriert, einsam und voller Hass auf sich und die anderen. Motive seines Romans "Ausweitung der Kampfzone" dienten Regisseur Johan Simons und Darstellerin Yvon Jansen als Vorlage für einen Abend am Schauspielhaus Zürich: der Monolog einer Frau, nach außen erfolgreich, hinter der Fassade gescheitert. Grandios, die Rolle weiblich zu besetzen, denn Houellebecq lebt in seinen Büchern oft geheime Männergedanken aus, von verpasster oder verlorener Gelegenheit zur Sexualität. Tragbar: Fr, 13.6., 20 Uhr, Thalia in der Gaußstraße (190), Karten 6 bis 11 Euro.