Berlin. . Der Eichenprozessionsspinner ist nicht nur für den Mensch gefährlich. Warum Hundehaltende aufpassen müssen und was sie tun können.

"Achtung, Eichenprozessionsspinner! Gesundheitsgefahr!" Solche Warnschilder kennen alle Spaziergänger, die gerne in Wäldern und Parks spazieren gehen. Hundehalter sollten sie besonders beachten. Denn der Eichenprozessionsspinner ist nicht nur für den Menschen schädlich, sondern auch für Hunde.

Der Eichenprozessionsspinner ist eine Raupe, aus der sich ein harmloser Nachtfalter entwickelt. Gefährlich ist gar nicht die Raupe selbst – es sind ihre feinen Brennhaare. Sie sind extrem giftig für Mensch und Tier. Der Grund: Die Brennhare enthalten das Nesselgift Thaumetopoein, das schwere allergische Reaktionen hervorruft. Schlimmstenfalls kann ein Hund bei einem Kontakt mit dem Gift sogar ersticken.

Ein Warnschild warnt Spaziergänger vor Eichenprozessionsspinnern.
Ein Warnschild warnt Spaziergänger vor Eichenprozessionsspinnern. © Bildagentur-online/Ohde

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Eichenprozessionsspinner: Diese Symptome lösen die Brennhaare aus

Nase, Pfoten, Augen: Alle unbehaarten Körperpartien des Hundes sind gefährdet. Wenn sich die Brennhaare mit ihren Widerhaken an den Pfoten festsetzen, kommt es zu einem starken Juckreiz und zu einem Ausschlag. Die Hundenase schwillt bei Kontakt an, ebenso die Augenpartie, wobei sich auch die Bindehaut entzünden kann.

Aber auch das Fell ist eine Gefahrenzonen, weil Hunde ihr Fell abschlecken – während und nach einem Spaziergang. Kommt die Hundezunge mit den giftigen Brennhaaren in Berührung, kann sie anschwellen oder sogar verätzen. Das zeigt sich durch starke Rötungen und offene Wunden sowie Schluckbeschwerden.

Flauschig und gefährlich: das Nest des Eichenprozessionsspinners.
Flauschig und gefährlich: das Nest des Eichenprozessionsspinners. © Bildagentur-online/Ohde

Sind die Haare durch Einatmen oder Schlucken ins Innere des Hundekörpers gelangt, ist das im Zweifel lebensbedrohlich. In der Lunge führt das Gift zu Atembeschwerden bis hin zur Erstickungsgefahr. Im Magen-Darm-Trakt richtet es ebenfalls Schäden an. Symptome einer Berührung mit dem Gift der Brennhaare sind Abgeschlagenheit, Fieber, Sabbern, starkes Hecheln, Erbrechen.

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Gefährliche Raupen: So reagieren Hundehalter richtig

Wichtig ist, nach einem Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner oder auch nur mit den Brennhaaren der Raupe schnell einen Tierarzt aufzusuchen. Die Pfoten, das Maul, die Nase und die Augen müssen mit ausreichend Wasser gereinigt und gespült werden.

Außerdem braucht der Hund sofort abschwellende Medikamente sowie Salben, die Hautreizungen lindern. Tierärzte sagen: Werden diese Maßnahmen eingehalten, hat der Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner meist keine weitergehenden Folgen. Auf keinen Fall sollte man die Brennhaare durch Rubbeln und Reiben zu entfernen versuchen. Dadurch dringen sie nur tiefer ein und der Hundehalter kontaminiert sich im Zweifel selbst mit dem Gift der Brennhaare.

Ein Mitarbeiter einer Schädlingsbekämpfungsfirma saugt Eichenprozessionsspinner vom Stamm einer Eiche ab.
Ein Mitarbeiter einer Schädlingsbekämpfungsfirma saugt Eichenprozessionsspinner vom Stamm einer Eiche ab. © picture alliance/dpa/Friso Gentsch

Tipps für den Gassigang: So kann man den Kontakt vermeiden

Dem Eichenprozessionsspinner aus dem Weg zu gehen ist gar nicht so einfach. Denn die Brennhaare brechen leicht und liegen in einem weiten Radius rund um befallene Bäume. Selbst nach Jahren befinden sich noch giftige Brennhaare am Boden, so dass neugierig schnuppernde Hunde mit ihnen in Kontakt geraten können.

Zudem sorgt der Wind dafür, dass die Brennhaare durch die Luft fliegen. Eine Raupe hat bis zu 500.000 Stück. Es hilft daher nur, befallene Gebiete weiträumig zu meiden.

Darum ist der Eichenprozessionsspinner für Menschen gefährlich

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    Und so erkennt man die Tiere mit den gefährlichen Härchen: Die Raupe des Eichenprozessionsspinners ist etwa zwei Zentimeter lang, hat einen auffälligen schwarzen Streifen und wirkt durch die vielen langen weißen Brennhaare flauschig. Viele Raupen bilden zusammen tennisballgroße Nester vor allem an den Stämmen von Eichen. Besonders groß ist die Gefahr im Mai und Juni. In diesem Zeitraum verlieren die Insekten die meisten Haare.

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