Berlin. Im Schweizer Kanton Graubünden sind nach einem Felssturz mehrere hundert Menschen isoliert. Die einzige Zugangsstraße ist unpassierbar.

Im Südosten der Schweiz, im Kanton Graubünden, ist es am Sonntag zu einem schweren Felssturz gekommen. Dabei wurde eine Bergstraße auf einem 150 Meter langen Abschnitt von Geröllmassen bedeckt. Drei Dörfer und hunderte Bewohner sind seitdem von der Außenwelt abgeschnitten. Erst am Dienstag wird mit ersten Ergebnissen der Aufräumarbeiten gerechnet. Unterdessen wächst in weiten Teilen der Schweiz die Lawinengefahr.

Schweiz: Hunderte Anwohner isoliert

Laut "Schweizer Rundfunk" hatte eine Anwohnerin am Sonntagmorgen die örtliche Feuerwehr auf einen lauten Knall und Rauchentwicklung im Calancatal aufmerksam gemacht. Gegen 6.30 Uhr lösten sich demnach gewaltige Geröllmassen in einer Steilhanglage und zerstörten oberhalb der Gemeinde Castaneda einen Großteil der Calancastraße, die für das Dorf Buseno den einzigen Zugang darstellt. Auf einer Strecke von 150 Meter bedecken seitdem abgestürzte Felsen die Fahrbahn.

Verletzt wurde durch die Gerölllawine niemand. Allerdings müssen sich die Bewohner von Buseno sowie den Nachbarorten Arvigo und Rosso mindestens bis Dienstag gedulden, ehe die Aufräumarbeiten erste Erfolge versprechen. Das Tiefbauamt Graubünden sucht derzeit mithilfe von Geologen nach einer Lösung.

Lawinenwarnungen in der Schweiz: "Erhebliche" Gefahr

Die im italienischsprachigen Teil der Schweiz gelegenen Orte können selbst zu Fuß nicht erreicht werden. Ob in der Steilhanglage mit weiteren Felsstürzen gerechnet werden muss, ist nicht bekannt.

Befürchtet werden dafür schwere Niedergänge von Schneemassen. Nachdem am Wochenende an den Südhängen der Alpen teils 50 Zentimeter Schneefall registriert wurden, hob die zuständige Behörde die Alarmstufe auf drei von möglichen fünf an. Wie das Institut für Schnee- und Lawinenforschung bekanntgab, ist die Gefahr in Teilen des Nachbarkantons Tessin derzeit "erheblich".

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.