Berlin. Im November schießt der Meteorschauer der Leoniden über den Nachthimmel. Wann und wie Sie die Sternschnuppen am besten sehen können.

Jedes Jahr kreuzt die Erde auf ihrem Weg um die Sonne die Laufbahn mehrerer Kometen. Dringen Partikel aus deren Staubwolken in die Erdatmosphäre ein und verglühen dort, sehen Erdbewohnende am Himmel einen Meteorschauer – umgangssprachlich auch Sternschnuppen genannt. Mitte November ist es wieder einmal soweit: Dann erscheinen die Meteorschauer der Leoniden am Himmel.

Die Leoniden sind ein Meteorstrom hinter dem Kometen 55P/Temple-Tuttle. Er wurde im Dezember 1865 entdeckt und braucht für seine Bahn um die Sonne etwa 33 Jahre. Je näher sich der Komet an der Sonne aufhält, desto dichter die Materiewolke. So kann es im Jahr 2033, wenn 55P wieder nah an der Sonne weilt, zu einem besonders starken Meteorschauer kommen – einem Meteorsturm.

Ihren Namen erhielten die Leoniden auf der Grundlage ihres Ursprungs, dem Radianten: Der Anfangspunkt, aus dem die Meteorschauer starten, liegt bei den Leoniden nämlich im Sternbild des Löwen (lat. leo). Doch wann ziehen sie über den deutschen Himmel und an welchem Tag können Sternguckende sie besonders gut sehen?

Leoniden: Der Höhepunkt der Sternschnuppen im November 2022

Wann sind die Leoniden am besten zu sehen? Das müssen Sie zu den Sternschnuppen wissen:

  • Die Leoniden sind im Zeitraum vom 6. bis zum 30. November 2022 aktiv, wenn die Erde die Laufbahn ihres Ursprungskometen durchläuft.
  • Ihren Höhepunkt erreichen die Leoniden am Donnerstagabend, in der Nacht vom 17. auf den 18. November.
  • Der Radiant, also der Ursprungspunkt im Himmel, geht aus deutscher Sicht um 22 Uhr auf und am Freitag um 14 Uhr wieder unter.

Die Leoniden sind weniger aktiv als andere Meteorströme und lassen somit weniger Kometenpartikel in der Erdatmosphäre verglühen. Pro Stunde rechnen die Sternfreunde in Deutschland mit 10 bis 15 Sternschnuppen. Im Gegensatz zu anderen Strömen sind die Leoniden dafür sehr hell und mit bis zu 70 Kilometern pro Sekunde auch ziemlich schnell.

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    Sternschnuppen: So sehen Sie die Leonide im November 2022 am besten

    Ein potenzieller Störfaktor für das diesjährige Leonidenmaximum könnte der Mond sein: Er befindet sich besonders nahe am Radianten und könnte mit seiner Helligkeit die Sicht stören. Generell sind die Meteorschauer der Leoniden aber auf der ganzen Welt sichtbar – also auch in Deutschland.

    Interessierte brauchen kein besonders Equipment, um die Sternschnuppen zu sehen. Von Vorteil sind aber dunkle Orte und die Nutzung einer Sterngucker-App oder -Karte, um sich an den Sternbildern orientieren zu können. Doch auch das Wetter spielt eine Rolle – und dieses Jahr offenbar eine störende.

    Denn wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach mitteilt, eignet sich das Wetter nicht unbedingt zur Sternenbeobachtung. "Es sind viele Wolken am Himmel", sagte der Meteorologe Sebastian Schappert am Mittwoch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. In der Nacht auf den 18. November hätten die Menschen im äußersten Nordosten Deutschlands die besten Chancen auf einen Blick auf die Leoniden.

    Eine Sternschnuppe ist während des Geminiden-Meteteorstroms am Sternenhimmel über dem Kochelsee zu sehen. Die Geminiden sind der stärkste Meteorstrom des Jahres.
    Eine Sternschnuppe ist während des Geminiden-Meteteorstroms am Sternenhimmel über dem Kochelsee zu sehen. Die Geminiden sind der stärkste Meteorstrom des Jahres. © dpa

    Leoniden 2022: In welcher Himmelsrichtung sind die Sternschnuppen zu sehen?

    Wer die Leoniden in der Nacht zu Freitag sehen will, muss den Sternfreunden zufolge nach Mitternacht Richtung Osten schauen. Da der Mond allerdings so nah am Radianten des Meteorschauers liegt, reicht es auch, zur Orientation einfach in Mondrichtung zu schauen.

    Modellrechnungen zufolge könnte die Erde am Morgen des 19. November einen dichteren Teil des Leonidenstroms durchqueren und vor der Morgendämmerung für einen wahren Meteorschauer sorgen. Bei gutem Wetter könnten dann bis zu 50 Sternschnuppen in der Stunde am Himmel verglühen. (mit dpa)

    Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.