- Die Energie-Krise stellt Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger vor enorme Probleme
- Auch Baumärkte wie Obi kämpfen mit den steigenden Energiepreisen
- Das könnten Kunden bald nicht nur an den Preisen merken: Schließen Baumärkte und Gartencenter bald?
Riesenwirbel um die Gartencenter: Viele Verbraucher wurden von der Meldung kalt erwischt, dass sie im Winter flächendeckend vor leeren Baumärkten oder Gartencentern stehen könnten.
"Keinesfalls", versichert Jörn Brüningholt, Sprechers des Verbandes der Baumärkte und Gartencenter (BHB), im Gespräch mit unserer Redaktion. Allerdings: Ausschließen will er es im Einzelfall nicht. Denn die Aussichten sind alles anders als rosig – wegen der steigenden Energiepreise.
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Das Szenario ist real, weil die Kosten aus dem Ruder laufen:
- Die Umsätze sind in den Wintermonaten traditionell niedrig, eigentlich ein Minusgeschäft.
- Erschwerend kommen steigende Gas- und Stromkosten hinzu.
- "Es ist zunächst ein Problem der Gartencenter." Denn Pflanzen brauchen dauerhaft eine bestimmte Umgebungstemperatur.
„Ich weiß von Gartencenterbetreibern, die jetzt überlegen, ob sie den ganzen Januar schließen“, erzählte Peter Wüst, HBB-Hauptgeschäftsführer der "Lebensmittelzeitung". Die Meldung schlägt Wellen.
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Gartencenter bei Obi und Co.: Umsätze "massiv eingebrochen"
Einige Märkte erwägen, alternativ einzelne Tage zu schließen oder nur halbtags zu öffnen. Baumärkte mit integriertem Gartencenter könnten allein die grüne Fläche schließen oder das Sortiment reduzieren. Die Mitarbeiter würden sie dann in Kurzarbeit schicken. Es hängt letztlich auch davon, ob und wie stark Minustemperaturen drohen; ob der Winter mild oder hart wird.
Die Deutschen und ihre Baumärkte – eigentlich eine stabile Beziehung. Jahrelang kannte die Umsatzentwicklung der Branche nur eine Richtung: beständig nach oben, von 18,7 Milliarden Euro im Jahr 2011 auf 22,1 Milliarden Euro 2020.

Obi und Co.: Erst trübte Corona das Geschäft, nun der Ukraine-Krieg
Der erste Dämpfer kam mit der Corona-Pandemie. 2021 ging der Umsatz auf 20,3 Milliarden Euro zurück. Nach kurzer Erholung droht im Zuge des Ukraine-Krieges der nächste Rückstoß.
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Zum einen steigen die Produktions- und Transportkosten. Dazu kommt die Gasumlage und die zum 1. Oktober geplante Anhebung des Mindestlohns. Zum anderen sind die Kunden verunsichert. Die Kaufzurückhaltung ist spürbar. Wüst: "Die vergangenen zwei Monate waren eine Katastrophe, die Umsätze sind massiv eingebrochen."
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Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.
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