Berlin. Max Giesinger überrascht Fans in vier deutschen Städten mit Konzerten. Alle Infos zu seiner “Schnellsten Tour“ mit der Deutschen Bahn.

Vier kostenfreie Konzerte an vier deutschen Bahnhöfen – und das an einem Tag: Das neue Projekt der Deutschen Bahn dürfte unzählige Fans von Musiker Max Giesinger glücklich machen. Am heutigen Mittwoch, 1. Juni wagt sich der "Irgendwo da draußen"-Interpret an ein Vorhaben, das es so noch nie gab.

Im Interview erzählt der ehemalige "The Voice Kids"-Coach und "The Masked Singer"-Juror, wie er sich auf die Ein-Tages-Tournee vorbereitet hat, was er am Tour-Leben schätzt, wie eine private Bahnfahrt bei einem bundesweiten Star so aussieht und wie er den Alltagsstress als Künstler bewältigt.

Warum glauben Sie, wollte die Deutsche Bahn die "Schnellste Tour" unbedingt mit Ihnen durchführen?

Max Giesinger: Das ist eine gute Frage, es gibt ja einige Sängerinnen und Sänger in Deutschland. Vielleicht habe ich eine ähnliche Zielgruppe wie die Bahn und ich hatte da schon immer Bock drauf. Ein Vierer-Konzert, das ist schon sehr besonders, ich glaube, das hat auch noch niemand vorher gemacht. Vier Gigs an einem Tag habe ich auch noch nicht gemacht. Ich glaube, drei Konzerte habe ich schon mal gespielt, aber vier? Ich glaube aber, das ist genau die richtige Phase, so nach Corona mit vollgeladenem Akku, da kann man auch vier Gigs am Tag weghauen.

Die Tournee gestaltet sich in einem deutlich kleineren Rahmen als übliche Tourneen – dafür werden Sie aber innerhalb eines Tages auf gleich vier Bühnen performen. Denken Sie, dass das Projekt anstrengender als sonst wird?

Giesinger: Ich habe da schon ein bisschen Respekt vor, vier Shows an einem Tag… Das ist auf jeden Fall machbar, aber du baust da Adrenalin auf und wieder ab, grade bei diesen Phasen wirst du dann wieder müde und musst dich hochpushen. Das werde ich am Ende des Tages auch auf jeden Fall merken, dass ich da durch einige Adrenalin-Hochs und -Tiefs gegangen bin. Ich habe da mega Bock drauf, ist zwar eine kleine Challenge, die ich aber gerne eingehe und ich freue mich auch, mal wieder etwas Neues auszuprobieren.

Max Giesinger geht auf die
Max Giesinger geht auf die "Schnellste Tour" mit der Deutschen Bahn. © Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

Wie bereiten Sie sich auf diese Tour vor?

Giesinger: Ich überlege mir, wie man einen guten Spannungsbogen hinkriegt. Die Band-Show haben wir quasi geprobt und bei diesen Tour-Shows, da mag ich es immer ganz gerne, wenn man spontan sein kann, wenn man auch das Publikum fragt "Was wollt ihr jetzt hören?", und man da auch individuell drauf eingeht.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Und was mentale und körperliche Vorbereitung betrifft?

Giesinger: Auf jeden Fall nicht Party machen bis fünf Uhr morgens, das kommt nicht mehr so gut, ich bin jetzt auch 33 Jahre alt. Das habe ich im letzten halben Jahr auch zweimal aus Versehen gemacht, als ich eine TV-Show am darauffolgenden Tag hatte. Dachte, "bist halber Profi, kriegst du hin" – aber das habe ich sehr, sehr bitter bereut. Immer frühzeitig ins Bett, sieben, acht Stunden Schlaf bekommen, was Gesundes frühstücken, dann kommt man auch gut durch den Tag. Vielleicht in der Zwischenzeit auch wirklich mal kurz die Augen zumachen.

In welchen vier Städten werden Sie Ihre Fans bei der "Schnellsten Tour" überraschen?

Giesinger: Berlin, Leipzig, Wiesbaden und Hamburg. Wunderschöne Städte, ich freue mich drauf.

Sänger Max Giesinger.
Sänger Max Giesinger. © Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

In welcher Stadt würden Sie in Zukunft gerne auftreten? Sowohl bundesweit als auch international?

Giesinger: Bundesweit habe ich mir schon fast alle Wünsche erfüllt. Auf der Zugspitze, falls man da einen Auftritt spielen kann, ich glaube, Ed Sheeran hat da mal gespielt. Sowas kann ich mir vorstellen. Ansonsten ein paar Shows in Südamerika. Das fände ich spannend, zu sehen, wie reagieren die anderen Nationen auf meine Mucke.

Ist Ihnen von Ihren bisherigen Konzerten eins besonders im Gedächtnis geblieben?

Giesinger: Heimat ist immer etwas Besonderes. Ich komme ja aus Karlsruhe, wenn wir da Konzerte spielen. Vor Corona haben wir immer nach Weihnachten ein Jahresabschlusskonzert gespielt, was natürlich immer der Kracher war, weil man jede fünfte, sechste Person im Publikum kannte. Ansonsten hatte ich vor ein paar Tagen ein Sommer-Warm-Up-Konzert. Die erste Show wieder, die möglich war ohne große Corona-Beschränkungen, das war auch ein ziemlich geiles Gefühl.

Was schätzen Sie am Tour-Leben am meisten?

Giesinger: Dass ich mit meinen besten Kumpels unterwegs sein kann, weil ich habe ja das Glück, dass ich schon seit zehn Jahren ungefähr die gleiche Gang habe, also die Kerngang ist dieselbe und dass man das nicht alleine erleben muss, sondern dass man das mit Freunden erleben kann. Und auch auf der Bühne zu stehen und zu sehen, dass die Leute eine geile Zeit haben. Das habe ich schon sehr vermisst.

Gibt es etwas, was Sie an Tourneen nicht mögen?

Giesinger: Die meisten Hallentourneen sind ja im Februar und März und da hast du natürlich immer eine Erkältungswelle. Da hast du dann Stress und Druck, da gesund durchzukommen. Da musst du dich echt immer schonen.

Wie oft reisen Sie privat mit der Deutsche Bahn?

Giesinger: Schon sehr oft. Ich würde sagen, im Schnitt einmal die Woche. In stressigen Phasen dreimal die Woche.

Max Giesinger fährt auch privat häufig mit der Deutschen Bahn.
Max Giesinger fährt auch privat häufig mit der Deutschen Bahn. © Deutsche Bahn AG / Oliver Lang

Fahren Sie mehr als dass Sie Inlandsflüge in Anspruch nehmen?

Giesinger: Deutlich mehr. Ich würde sagen, auf 15 Bahnfahrten vielleicht ein Inlandsflug.

Was darf auf einer Bahnreise bei Ihnen nicht fehlen?

Giesinger: Das Nackenkissen. Ein gutes Buch habe ich meistens dabei. Dann hole ich mir am Bahnhof frisch gepressten Orangensaft, Kaffee, eine Schnittlauchbrezel, das ist dann schon ein guter Start in den Tag, würde ich sagen.

Sie haben Ihre Vorliebe für gute Bücher erwähnt. Was lesen Sie im Augenblick?

Giesinger: Gerade lese ich die komplette "Game of Thrones"-Reihe. Ich bin bei Buch sechs, ich mag manchmal Fantasy-Bücher. Seit "Harry Potter" habe ich zwar keine Fantasy-Bücher mehr gelesen, aber ich fand die Serie so geil. Was ich auch manchmal dabei habe, ist ein Spiritual-Buch.

Würden Sie sagen, dass Sie eine spirituelle Person sind?

Giesinger: Geworden. Wahrscheinlich ein bisschen. Ich schwebe zwar nicht die ganze Zeit auf Wolke sieben und zünde mir jeden Abend ein Räucherstäbchen an, aber einmal im Monat kommt das bestimmt vor. Dann kann es schon sein, dass ich mich auf meinen Sessel setze und rummeditiere. Das ist ein Gegengewicht zu meinem Job. Als ich das noch nicht hatte, habe ich auf jeden Fall gemerkt, dass es dann irgendwann anstrengend wird.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de