Berlin. Sängerin Helene Fischer trat am Sonntag nach längerer Pause zum ersten Mal wieder auf – und äußerte sich dabei auch zum Ukraine-Krieg.

Es war ihr erstes Konzert nachdem sie im Dezember ihr erstes Kind zur Welt gebracht haben soll: Am Sonntag trat Schlagersängerin Helene Fischer in Grindelwald in der Schweiz beim Festival "Snowpenair" auf. Dabei äußerte sich die gebürtige Russin auch zum Angriffskrieg auf die Ukraine – und zeigte sich sichtlich emotional. "Mir bricht es das Herz, das zu sehen", sagte die 37-Jährige. "Tagtäglich die Bilder von zerrissenen Familien; von Vätern, Brüdern, Soldaten, Ehemännern, die sterben müssen. Von Frauen, die flüchten müssen."

Weiter erklärte sie: "In meiner akuten Situation nimmt mich das noch mehr mit. Ich bin wahnsinnig emotional gerade zur Zeit, sehr nah am Wasser gebaut." Was genau sie damit meinte, sagte sie nicht – aber offensichtlich spielte sie auf die Geburt ihres ersten Kindes an.

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Helene Fischer: "Möchte einfach ein Zeichen der Solidarität senden"

Nach Medienberichten über eine Schwangerschaft im vergangenen Herbst, einem neuen Album und einigen wenigen TV-Auftritten, war sie zuletzt für mehrere Monate von der Bildfläche verschwunden. Offiziell wurde die Geburt ihres Kindes zwar nicht bestätigt, dennoch äußerte sich die Sängerin immer wieder eindeutig zu dem Thema.

In einem Interview mit der Zeitung "Bild" sagte sie am Sonntag als Reaktion auf Glückwünsche zur Geburt: "So richtig fit bin ich noch nicht. Das dauert seine Zeit. Alle, die frisch Mama geworden sind, wissen das." Während des Konzerts trug die Sängerin eine kleine blau-gelbe Schleife – die Nationalfarben der Ukraine – an ihrem schwarzen Oberteil. Auch die Bühne wurde in den Farben beleuchtet. "Ich möchte einfach ein Zeichen der Solidarität senden", sagte Fischer auf der Bühne zu ihren Fans.

Sängerin bezieht Stellung zu Krieg in der Ukraine

Anschließend bezog die Sängerin eine klare Stellung gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem Krieg in der Ukraine: "Ich verabscheue zutiefst, was da gerade vor sich geht und vor allem diesen einen Menschen. Ich glaube, ihr wisst, von wem ich spreche. Dieser eine Mann, der zu viel Macht hat."

Nach einer großen Tour im Jahr 2018 hatte sich Fischer zurückgezogen – zuerst für eine Kreativpause, dann wegen der Corona-Pandemie. Zunächst wird sie sich auch weiter rar machen: In Deutschland ist vorerst nur ein einziger Auftritt in diesem Jahr geplant. Am 20. August will die Sängerin auf dem Gelände der Messe München vor rund 150.000 Fans auf der Bühne stehen. Eine Tournee hat sie für 2023 angekündigt.

Fischer wurde 1984 im sibirischen Krasnojarsk geboren, kam aber schon als kleines Kind mit ihrer Familie nach Deutschland. Viele Fans hatten deshalb gespannt gewartet, ob und wie sie sich zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine äußern würde. Am Ende des Konzerts am Sonntag sagte Fischer, vielleicht wollten die Fans nach diesem schönen gemeinsamen Tag etwas zurückgeben und einen kleinen Beitrag leisten und spenden oder helfen. Anschließend sang sie Marius Müller-Westernhagens Hit "Freiheit".

(csr/dpa)

Dieser Text ist zuerst auf morgenpost.de erschienen