Berlin. Reiserückkehrer können sich freuen: Die Einreise nach dem Urlaub ist leichter, Hochrisikogebiete werden wegen Omikron neu definiert.

  • Bei den Corona-Regeln für Urlaubsrückkehrer gelten ab dem 3. März Erleichterungen
  • Kinder unter zwölf Jahren können sich nach dem Urlaub dann direkt aus der Quarantäne freitesten
  • Hochrisikogebiete werden neu definiert. Aktuell heißt das: Es gibt keine Risikogebiete mehr

In den vergangenen zwei Jahren ist es für Reisende zur Routine geworden, die Corona-Einreisebestimmungen der verschiedenen Länder und die Rückreiseregeln für Deutschland zu prüfen. Jetzt werden Aufenthalte im Ausland wieder einfacher.

Bei den Corona-Regeln für deutsche Urlaubsrückkehrer gelten ab dem 3. März Erleichterungen, besonders für Familien mit Kindern. Das Bundeskabinett billigte entsprechende Änderungen der Einreiseverordnung, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Zusätzlich werden durch eine Veränderung der Definition von Hochrisikogebieten alle Reisenden erstmal entlastet.

Corona-Einreiseregeln: Erleichterungen vor allem für Kinder

Die Verordnung sieht daher vor allem neue Bestimmungen für Kinder vor. Bisher ist das Reisen mit ihnen besonders deshalb kompliziert, weil viele noch nicht vollständig geimpft – geschweige denn geboostert sind – oder aufgrund der Zulassungen der Corona-Impfstoffe eben noch nicht geimpft werden können. Damit Familien trotzdem in den kommenden Wochen und Monaten unkomplizierter im Ausland unterwegs sein können, gilt für Kinder jetzt Folgendes:

  • Kinder bis zwölf Jahre müssen bei der Rückkehr aus Hochrisikogebieten nicht mehr in Quarantäne
  • Als Hochrisikogebiete sollen außerdem nur noch Länder eingestuft werden, in denen eine gefährlichere Corona-Variante als Omikron dominiert – beispielsweise Delta
  • Kinder, die aus Gegenden zurückkehren, die dennoch weiterhin als Hochrisikogebiete gelten, und nicht geimpft sind, sollen sich zukünftig freitesten können
  • Für Rückreisende aus Ländern, in denen Omikron dominiert, entfällt die Anmelde- und Quarantänepflicht

Mit der Änderung der Reiseverordnung wird allerdings nicht die Testpflicht für alle Ungeimpften aufgehoben: Sie müssen bei Einreise einen negativen Test vorweisen, auch wenn sie aus Nicht-Risikogebieten gekommen sind.

Das Ministerium verweist zur Begründung für die Erleichterungen für Kinder auch darauf, dass es für Unter-Zwölfjährige bisher keine allgemeine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission gibt. Generell gilt für Einreisen aus allen Ländern weiter die 3G-Regel – wer nicht geimpft oder genesen ist, muss einen negativen Test haben.

Die kommenden Erleichterungen für Familien hatte Minister Karl Lauterbach (SPD) schon bei der Vorstellung der Pläne deutlich gemacht. Trotzdem sollten sie im Urlaub weiter vorsichtig sein. Bestimmungen würden gelockert, nachdem die Omikron-Welle ihren Zenit überschritten habe.

Einreiseregeln: Bund streicht 19 Länder von Risikoliste

Ab sofort sollen zudem nur noch Länder als Hochrisikogebiete - mit weitergehenden Auflagen für die Einreise - gelten, in denen Mutationen mit "besorgniserregenderen Eigenschaften" grassieren und die als gefährlicher als Omikron gelten. Dazu könnten etwa ähnlich krankmachende Eigenschaften wie bei der Delta-Variante zählen, oder ein größerer Immun-Escape.

Gebiete in denen Omikron vorherrscht, sind deshalb ab sofort keine Hochrisikogebiete mehr. So entfallen die Anmeldepflicht und Absonderungspflicht bei Einreise nach Deutschland. Daraus folgte, dass Bundesregierung und RKI sämtliche Länder von der Liste der Corona-Risikogebiete strichen. "Mit verbreitetem Auftreten der Omikron-Variante zeigt sich, dass die Fähigkeit dieser Variante, eine bedrohliche Erkrankung hervorzurufen, weniger schwerwiegend ist im Vergleich zu den vorherigen vorherrschenden Varianten", erklärte das RKI die Entscheidung.

Liste der Hochrisikogebiete bleibt vorerst leer

Nach Einschätzung des RKI standen zuletzt noch 62 Länder und Regionen auf der Liste der Hochrisikogebiete. Darunter Nachbarländer Deutschlands wie die Niederlande, Schweiz, Österreich, Tschechien, Dänemark und Frankreich. Sie alle werden jetzt von der Liste genommen.

Aber auch beliebte Reiseziele wie Ägypten, Zypern, die Malediven, die Türkei, Griechenland, Portugal oder Vietnam gelten dann nicht mehr zu den Corona-Hochrisikogebieten.

Reisen wird unter Omikron deutlich leichter

Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft – also in der Regel zweimal – oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Für Kinder unter sechs Jahren endet die Absonderung bisher fünf Tage nach Einreise automatisch – aber ohne Möglichkeit, sich schon früher frei zu testen.

Wenn Länder von der Risikoliste gestrichen werden, entfallen diese Vorgaben. Alle Regeln fallen trotzdem nicht weg. Generell gilt für Einreisen aus allen Ländern weiterhin die 3G-Regel: Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss einen negativen Test haben.

Bis auf weiteres, wird die Rückreise nach Deutschland als erleichert. Das RKI warnt aber bereits, dass sich die Situation "weiterhin kurzfristig ändern" kann. Vor allem, wenn sich eine neue Mutation, die als gefährlicher als Omikron gilt, verbreiten würde. In diesem Fall gelten dann wieder spezielle Rückreiseregelungen wie eine Nachweis-, Anmelde- und Quarantänepflicht. (mit bml/bef/dpa)

Dieser Artikel erschien zuerst bei morgenpost.de.