Berlin. Im Juni regnen die Sternschnuppen der Arietiden über der Erde nieder. Sie sind meistens nicht sichtbar – doch es gibt einen Trick.

Von Mitte Mai bis Ende Juni trifft die Erde im Sonnensystem auf den Meteorstrom der Arietiden. Bei ihrem Eintritt in die Erdatmosphäre verursachen die Meteoroiden des Stroms in dieser Zeit viele Sternschnuppen. Im Gegensatz zu den Meteorschauern anderer Ströme ist der Sternregen der Arietiden mit bloßem Auge allerdings meist nicht erkennbar. Mit dem richtigen Material kann man sie dafür hören.

Die Arietiden sind einer der stärkeren Meteorströme und jährlich etwa vom 14. Mai bis zum 24. Juni aktiv. Seine maximale Aktivität erreicht der Strom um den 7. Juni. Dann fliegen bis zu 60 Sternschnuppen pro Stunde durch den Himmel. Ihren Namen haben die Arietiden vom Sternbild Aries (Widder), wo auch der Radiant liegt, also der vermutete Ursprungspunkt der Sternschnuppen. Zu Ende des Monats Juni hin wandert der Radiant allerdings ins Sternbild des Taurus (Stier).

Die Sternschnuppen der Arietiden sind kaum sichtbar

Wissenschaftler des Jodrell-Bank-Radioobservatoriums entdeckten die Arietiden vergleichsweise spät im Jahr 1947. Als Ursprungskörper der Arietiden vermuten Forschende den Kometen 96P/Machholz, weil dessen Bahn zu der Staubwolke passt. Allerdings kommt auch der Asteroid (1566) Icarus als Quelle für den Meteorstrom in Frage.

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Anders als viele andere Meteorströme sind die Sternschnuppen der Arietiden allerdings kaum sichtbar. Das liegt daran, dass der Höhepunkt der Arietiden-Aktivität tagsüber stattfindet und es in Deutschland im Sommer zu hell ist, um die Sternschnuppen mit bloßem Auge zu erkennen. In manchen Fällen sind einzelne Schnuppen in der Dämmerung sichtbar, zu den Abendstunden hat die Aktivität des Stroms in der Regel aber bereits nachgelassen.

So können die Meteore der Arietiden gemessen werden

Mit der richtigen Technik ist es aber möglich, die Meteore der Arietiden zumindest zu messen. Meteore hinterlassen bei ihrem Eindringen in die Erdatmosphäre von den dichten Luftmassen aufgeheizte, ionisierte Spuren. Diese reflektieren Radiowellen, sofern diese richtig ausgerichtet sind.

Mit bloßem Auge sind die Arietiden kaum sichtbar, weil sie tagsüber in die Erdatmosphäre eintreten. Wenn überhaupt lassen sie sich in der Dämmerung beobachten. (Symbolbild)
Mit bloßem Auge sind die Arietiden kaum sichtbar, weil sie tagsüber in die Erdatmosphäre eintreten. Wenn überhaupt lassen sie sich in der Dämmerung beobachten. (Symbolbild) © iStock

Wirft eine solche Meteorspur die Radiowelle zurück, ertönt ein kurzes Piep-Signal. Mit dem passenden Funk-Material kann man die Präsenz der Sternschnuppen der Arietiden also auch ohne den visuellen Effekt messen. Auch wenn das für viele weniger spektakulär sein mag als eine leuchtende Sternschnuppe am Nachthimmel.