Berlin. Das Robert Koch-Institut informiert täglich über die wichtigsten Zahlen zur Corona-Pandemie in Deutschland. Die Daten im Überblick.

Das Robert Koch-Institut (RKI) registriert täglich die aktuellen Corona-Fallzahlen für Deutschland. Die Gesundheitsämter meldeten dem Institut am Donnerstag binnen 24 Stunden 77.636 Corona-Neuinfektionen. Es gab 90 Todesfälle. Aufgrund der Feiertage an Pfingsten sind die Zahlen allerdings weiterhin zu ungenau, um aussagekräftig zu sein. Viele Bundesländer meldeten am Pfingstwochenende gar keine oder zumindest keine vollständigen Zahlen an das RKI

Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht erfasster Fälle aus – wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.

Corona-Fallzahlen des RKI: Sieben-Tage-Inzidenz

Seit Beginn der Pandemie gilt die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen als zentraler Wert zur Bewertung der aktuellen pandemischen Lage in Deutschland. An ihr orientiert sich die Politik, wenn es um die Einführung von Einschränkungen und Maßnahmen geht.

  • Laut RKI lag der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche am Donnerstag bei 276,9
  • Am Mittwoch hatte der Wert bei 238,1 gelegen
  • Vor einem Monat betrug die Inzidenz 499,2

Interaktive Grafik: Wie tödlich das Coronavirus wirklich ist

Corona-Fallzahlen des RKI – ein Überblick

Seit dem Ausbruch der Pandemie wurden in Deutschland laut RKI insgesamt 26.660.652 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt oder registriert werden.

So hoch ist die Hospitalisierungsrate

Zwischenzeitlich war die Belastung der Kliniken stärker in den Fokus gerückt – die sogenannte Hospitalisierungsrate. Sie bildet die übermittelten Fälle über eine Woche pro 100.000 Einwohner ab. Der Bericht erscheint von Montag bis Freitag, meistens am frühen Nachmittag, und zeigt auch die Lage in den unterschiedlichen Bundesländern an. Am Wochenende veröffentlicht das RKI keinen Lagebericht.

  • Die Hospitalisierungsrate gab das RKI am Donnerstag mit 2,38 an
  • Am Mittwoch lag der Wert bei 1,93
  • Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit 2020 bei rund 15,5

Die Berechnung der Hospitalisierungs-Inzidenz erfolgt nach RKI-Angaben auf Basis des Meldedatums an das lokale Gesundheitsamt. Die Hospitalisierung soll sämtliche Klinik-Einweisungen von Covid-19-Patienten abbilden – und nicht nur die Belegung der Intensivstationen. Denn viele Covid-19-Kranke kommen, zumindest zunächst, auf normale Stationen. Wenn ein Patient oder eine Patientin wegen einer anderen Erkrankung oder für einen Eingriff in die Klinik kommt und positiv auf Sars-CoV-2 getestet wird, soll dies dagegen nicht mit gemeldet werden.

Experten kritisieren den Wert als unzuverlässig. Da für die Berechnung tagesaktuelle Werte des RKI herangezogen werden, fehlen eventuell eintreffende Nachmeldungen und das tatsächliche Geschehen auf den Intensivstationen wird untererfasst.

R-Wert: Was der Wert ist und wie hoch er ist

Die Reproduktionszahl oder R-Wert gibt an, wie viele Menschen eine infizierte Person durchschnittlich ansteckt. Liegt der R-Wert beispielsweise über eins, steckt ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen an. Liegt der Wert unter eins, verringert sich die Zahl der Neuinfektionen langfristig.

Datum9. Juni8. Juni7. Juni
7-Tage-R-Wert1,100,990,83

Das RKI meldet den aktuellen R-Wert nur noch montags bis freitags im aktuellen Situationsbericht. Seit dem 17. Juli 2021 wird zudem nur noch der Sieben-Tage-R-Wert veröffentlicht, der Vier-Tage-R-Wert entfällt. Der Sieben-Tage-R-Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Er bildet das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen ab.

Hintergrund: So wird die Reproduktionszahl berechnet