Die Sieben-Tage-Inzidenz fällt weiter. Wissenschaftler sprechen sich gegen eine generelle Auffrischungs-Impfung aus. Mehr im Blog.

  • Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet am Dienstag eine leicht sinkende Inzidenz
  • Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich in Corona-Selbstisolation begeben
  • Für die breite Bevölkerung ist laut einer Studie derzeit keine Booster-Impfung nötig
  • Niedersachsen führt die 2G-Regel in mehr Bereichen ein
  • Australiens Hauptstadt bleibt einen weiteren Monat im Lockdown
  • Dieser Blog ist geschlossen. Weitere Corona-News finden Sie in unserem aktuellen Newsblog.

Berlin. Noch bevor der Herbst in Deutschland richtig losgeht, ist die vierte Welle der Corona-Pandemie in vollem Gange. Dabei handelt es sich um eine "Pandemie der Ungeimpften", da sind sich Forschung und Politik einig. Denn vor allem unter den Nicht-Geimpften sind die Inzidenzen hoch.

Interaktive Grafik: Corona-Inzidenzen nach Alter

Steigt die Zahl der Impfungen nicht rapide, sind weitere Einschränkungen für Ungeimpfte nicht auszuschließen. Expertinnen und Experten fürchten nicht nur, dass mehr Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen landen, sondern auch die Entwicklung weiterer Corona-Varianten. Impfstoffe wie Biontech, Moderna oder Astrazeneca könnten gegen die Mutationen weniger schützen. Aktuell dominiert in Deutschland die Delta-Variante.

RKI meldet neue Infektionszahlen

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist im Wochenvergleich weiter gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, liegt die Inzidenz nun bei 81,1 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Am Vortag hatte der Wert bei 81,9 gelegen und vor genau einer Woche bei 83,8. Lesen Sie dazu: Corona in Deutschland: Fallzahlen und Hospitalisierungsrate

Corona-News von Dienstag, 14. September: Corona-Pandemie: Sachsen führt 2G-System als Optionsmodell ein

15.21 Uhr: Sachsen will mit der neuen Corona-Schutzverordnung das sogenannte 2G-System als Optionsmodell einführen und damit Hamburg folgen. Demnach sollen nur noch Geimpfte und Genesene Zugang zu Restaurants, Einrichtungen oder Events von bis zu 5000 Menschen erhalten, wenn der Veranstalter das für sich selbst entscheidet, gab Staatskanzleichef Oliver Schenk (CDU) am Dienstag in Dresden bekannt.

Im Gegenzug bestehe die Möglichkeit, Beschränkungen wie die Maskenpflicht und das Abstandsgebot aufzuheben. Allerdings muss eine Einlasskontrolle erfolgen. Unklar ist bisher, ob Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren und Menschen, die sich nicht impfen lassen können, beim Besuch entsprechender Einrichtungen einen Test benötigen.

Curevac verkleinert Produktionsnetz für Covid-19-Impfstoff

15.18 Uhr: Das Biotechunternehmen Curevac verkleinert wegen der geringeren Nachfrage nach seinem Corona-Impfstoff das Produktionsnetz. Die Verträge mit Wacker Chemie sowie Celonic würden gekündigt, teilte das Unternehmen am Dienstag in Tübingen mit. Die Entscheidung sei eine Reaktion auf die geringere kurzfristige Spitzennachfrage nach Impfstoffen im Anschluss an die erste Welle der Pandemie-Impfanstrengungen, hieß es. Dies habe zu einer weiter "veränderten Nachfrage" nach Curevacs Covid-19-Impfstoffkandidaten der ersten Generation (CVnCoV) geführt. Dieser wird derzeit von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) geprüft. Ob die EMA den Impfstoff zulassen wird, ist weiter offen.

"Plan B": Großbritannien hält sich Maskenpflicht und Impfpässe offen

15.15 Uhr: Falls die Zahl der Corona-Fälle in Großbritannien im Winter wieder deutlich steigt, will die Regierung wieder eine Maskenpflicht anordnen und hält sich die Einführung von Impfpässen für Discos oder Stadien offen. Die Maßnahmen seien Teil eines "Plan B", wenn die Pandemie mit Auffrischungsimpfungen nicht unter Kontrolle gehalten werden kann, sagte Gesundheitsminister Sajid Javid am Dienstag im Parlament in London. Die Notfallpläne würden aber nur bei "unhaltbarem" Druck auf den Gesundheitsdienst NHS in England in Kraft gesetzt.

Die britische Regierung hatte im Juni fast alle Corona-Beschränkungen aufgehoben. Sie kann aber nur Regeln für England erlassen, die anderen Landesteile - also Schottland, Wales und Nordirland - sind in ihrer Gesundheitspolitik unabhängig: "Plan A" stützt sich laut Javid auf Auffrischungsimpfungen für etwa 30 Millionen Menschen, die kommende Woche beginnen sollen. Ansonsten setzt die Regierung auf Freiwilligkeit und Selbstverantwortung. So werden die Menschen "ermutigt", sich möglichst im Freien zu treffen, viel zu lüften, an überfüllten Orten und in geschlossenen Räumen Masken zu tragen sowie ihre Hände häufig zu waschen. Unternehmen wird geraten, Impfpässe zu kontrollieren.

Zwei Drittel der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona geimpft

14.11 Uhr: Zwei Drittel aller Menschen in Deutschland sind nach offiziellen Angaben jetzt mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Zumindest eine erste Spritze bekommen haben inzwischen 55,4 Millionen Menschen oder 66,6 Prozent der Gesamtbevölkerung, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) von Dienstag hervorgeht. Vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft sind demnach 51,8 Millionen Menschen oder 62,3 Prozent aller Einwohner.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rief auch mit Blick auf eine noch bis diesen Sonntag laufende bundesweite Aktionswoche dazu auf, viele einfach zu nutzende Impfgelegenheiten anzunehmen. "Jede Impfung mehr macht einen Unterschied für Herbst und Winter", schrieb der CDU-Politiker bei Twitter. Eine zusätzliche Auffrischungsimpfung haben laut RKI mittlerweile rund 207.000 Menschen bekommen.

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Großbritannien genehmigt Impfauffrischung für über 50-Jährige

14.10 Uhr: In Großbritannien können über 50-Jährige sowie Heimbewohner und Pflegekräfte eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Wie die Regierung am Dienstag mitteilte, gilt die Regelung auch für klinisch extrem gefährdete Menschen sowie für Risikopatienten zwischen 16 und 65 Jahren. Insgesamt kommen damit mehr als 30 Millionen Menschen für eine dritte Impfung in Frage.

Ihnen soll frühestens sechs Monate nach der zweiten Dosis das Mittel der Konzerne Biontech und Pfizer gespritzt werden, das Studien zufolge gut als Auffrischung wirken und sehr verträglich sein soll. Alternativ sei auch der Impfstoff von Moderna möglich. Verabreicht werden soll die Spritze zusammen mit der normalen Grippeimpfung. Ob auch gesunde Menschen unter 50 eine sogenannte Booster-Impfung erhalten, soll entschieden werden, wenn mehr Daten vorliegen.

Erstmals mehr als eine Million freie Stellen in Großbritannien

12.57 Uhr: Wegen der Folgen von Corona-Pandemie und Brexit gibt es in Großbritannien erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen 2001 mehr als eine Million freie Stellen. Das seien 250 000 mehr als vor Beginn der Corona-Krise im ersten Quartal 2020, teilte das Statistikamt ONS am Dienstag mit. Zugleich stieg die Beschäftigung im August auf 29,1 Millionen Menschen und damit auf das Niveau von vor der Pandemie. Die Arbeitslosenquote sank in den Monaten Juni bis August auf 4,6 Prozent. Das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als in den drei Monaten zuvor (Februar bis April).

In Großbritannien suchen viele Branchen händeringend nach Arbeitskräften. Siren Thiru von der Britischen Handelskammer sprach von einer "akuten Einstellungskrise".

Unter anderem fehlen mindestens 100 000 Lastwagenfahrer, deswegen kommt es immer wieder zu Lieferengpässen. Außerdem werden Zehntausende Krankenschwestern, Pfleger, Programmiererinnen, Köche oder Reinigungskräfte gesucht. Das liegt auch daran, dass während der Pandemie Hunderttausende ausländische Fachkräfte das Land verlassen haben, als sie ihre Jobs verloren oder in Kurzarbeit geschickt wurden. Wegen strenger Zuwanderungsregeln seit dem Brexit kommen nun aber viel weniger Menschen ins Land.

In Großbritannien fehlen Krankenschwestern und Pfleger.
In Großbritannien fehlen Krankenschwestern und Pfleger. © Hannah Mckay/PA Wire/dpa

Ministerium: Bundesregierung plant keinen neuen Teil-Lockdown

12.41 Uhr: Die Bundesregierung will in der Corona-Pandemie ein zusätzliches Absicherungsinstrument für Messen und Ausstellungen schaffen - plant aber nach Darstellung des Wirtschaftsministeriums keinen neuen Teil-Lockdown. Eine Sprecherin sagte am Dienstag in Berlin, Messebauer und Aussteller müssten mit langen Planungs- und Vorlaufzeiten agieren und seien weiterhin mit Einschränkungen für ihren Geschäftsbetrieb konfrontiert. "Hier will die Bundesregierung ein zusätzliches Absicherungsinstrument schaffen."

"Bild" hatte über ein "Geheimpapier" des Finanzministeriums berichtet. Demnach beantragt das Wirtschaftsministerium für mögliche Mehrausgaben im Zusammenhang mit einem geplanten Ausfallabsicherungsinstrument für Messen und Ausstellungen Mittel in Höhe von 150 Millionen Euro. In dem Schreiben heißt es, der Mehrbedarf ergebe sich daraus, dass aufgrund der aktuell wieder stark ansteigenden Inzidenzen und der stagnierenden Impfbereitschaft sowie dem Beginn der kühleren Jahreszeit mit leichterer Virusverbreitung weiterhin ein großes Ausfallrisiko für Messen und Ausstellungen aufgrund coronabedingter Beschränkungen bestehe.

Die "Bild"-Zeitung hatte dazu geschrieben, Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) rechne mit einem möglichen Teil-Lockdown bei großen Veranstaltungen und bereite sich auf die finanziellen Folgen für die Branche vor. Dazu sagte die Sprecherin des Wirtschaftsministeriums: "Das ist Quatsch. Die Bundesregierung plant keinen neuen Teil-Lockdown."

Putin muss sich nach Kontakt zu Corona-Infizierten selbst isolieren

12.10 Uhr: Nach Corona-Fällen in seinem nahen Umfeld muss sich Russlands Präsident Wladimir Putin in Selbstisolation begeben. Der Kreml teilte am Dienstag mit, Putin gelte als "Kontaktperson", sei selbst aber "bei bester Gesundheit". Der russische Präsident könne aufgrund der Quarantäne nicht persönlich an einem Gipfeltreffen in Tadschikistan teilnehmen.

Putin habe einen Corona-Test gemacht, teilte Regierungssprecher Dmitri Peskow mit, ohne das Ergebnis zu nennen. Der Präsident ist eigenen Angaben zufolge gegen das Coronavirus geimpft.

Die derzeitige, durch die hochansteckende Delta-Virusvariante ausgelöste Corona-Welle trifft Russland besonders hart, zumal die Impfbereitschaft in dem riesigen Land gering ist. Auch die Appelle von Putin, sich immunisieren zu lassen, haben die Impfbereitschaft nicht nachweislich erhöht.

Russlands Präsident Wladimir Putin.
Russlands Präsident Wladimir Putin. © Alexey DRUZHININ / SPUTNIK / AFP

2G-Regel für weitere Bereiche in Niedersachsen

10.48 Uhr: Die sogenannte 2G-Regel soll in Niedersachsen künftig in mehr Bereichen angewendet werden können - etwa in der Gastronomie, der Kultur, bei Veranstaltungen oder dem Sport. Das kündigte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Dienstag im Landtag in Hannover an. Dort sollen dann die Maskenpflicht und das Abstandhalten entfallen.

Menschen bis 18 Jahren sollen demnach auch ohne Impfung oder Genesung Zutritt bekommen, da sie sich regelmäßig vor dem Schulbesuch testen. Kinder, die jünger als zwölf Jahre sind, können sich noch nicht impfen lassen. Die derzeitige Corona-Landesverordnung gilt noch bis zum 22. September. Die Ausweitung der 2G-Regel wird somit voraussichtlich in der kommenden Woche umgesetzt.

Corona-Pandemie: Bund will mehr Unterstützung für Jugendliche

10.01 Uhr: Der Bund hat an Länder und Kommunen appelliert, durch Corona-Auflagen belastete Familien nicht aus dem Blick zu verlieren. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag), Kinder und Jugendliche hätten in der Pandemie besonders gelitten.

"Wir wollen sie auf dem Weg zurück in die Normalität besonders unterstützen und hier stärker in Prävention und Vorsorge investieren." Dazu gehörten wieder mehr Vorsorgeuntersuchungen, um psychische und physische Probleme der Heranwachsenden frühzeitig zu erkennen. Der Minister nannte als Beispiele Bewegungsmangel und psychosomatische Erkrankungen.

Rekordeinnahmen aus Hundesteuer im Corona-Jahr 2020

9.16 Uhr: Zwischen Lockdown und geplatzten Urlaubsträumen haben offenbar viele Menschen in Deutschland im Jahr 2020 ihren langgehegten Wunsch nach einem Vierbeiner in die Tat umgesetzt: Im ersten Pandemiejahr wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Rekordeinnahmen aus der Hundesteuer erzielt.

Die öffentlichen Kassen nahmen im Jahr 2020 rund 380 Millionen Euro aus der Hundesteuer ein. Für die Städte und Gemeinden bedeutete dies nach Angaben der Behörde am Dienstag ein Plus von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2019 beliefen sich die Einnahmen aus der Hundesteuer auf 370 Millionen Euro.

Viele Menschen in Deutschland haben sich in der Corona-Pandemie einen Hund zugelegt.
Viele Menschen in Deutschland haben sich in der Corona-Pandemie einen Hund zugelegt. © Oliver Dietze/dpa

Experte: Schniefnasen nicht zur Kita oder Schule schicken

8.20 Uhr: Landläufig heißt es häufig: Eine Schniefnase ist kein Grund, ein Kind nicht zur Kita oder Schule gehen zu lassen. Doch gerade in Zeiten der Pandemie sollten Eltern hier nicht leichtfertig sein, rät der renommierte Kindermediziner Prof. Jörg Dötsch.

"Alles, was auf eine Covid-19-Infektion hinweisen könnte, sollte dazu führen, dass das Kind nicht in die Kita geht. Ich habe selbst Kinder, ich weiß, wie schwer das ist", sagt der Präsident der Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. "Aber um Quarantänen zu vermeiden und dass andere Kinder und ihre Familien womöglich in Mitleidenschaft gezogen werden, sollte man das nicht machen."

Das bedeutet: "Bei Atemwegssymptomen wie Schnupfen und Husten, aber etwa auch bei Magen-Darm-Problemen sollte das Kind deshalb in dieser Zeit zu Hause bleiben", so der Experte.

El Salvador impft Kinder ab sechs Jahren gegen Corona

7.17 Uhr: Das kleine mittelamerikanische Land El Salvador hat mit Corona-Impfungen bei Kindern ab sechs Jahren begonnen. "Denken Sie daran, dass die Impfung freiwillig, allgemein erhältlich und kostenlos ist", schrieb Staatspräsident Nayib Bukele bei Twitter. Rund die Hälfte der Bevölkerung in El Salvador hat bereits zwei Impfdosen erhalten.

Nayib gab nicht an, um welches Vakzin es sich handelt. El Salvador hat Impfdosen beim chinesischen Hersteller Sinovac bestellt, der eine Verwendung des Mittels für Kinder ab drei Jahren freigegeben hat.

Trotz der fortschreitenden Impfkampagne hatte das Land mit 6,6 Millionen Einwohnern zuletzt einen leichten Anstieg der Corona-Fallzahlen registriert. Seit September wurden in El Salvador täglich mehr als 300 Neuansteckungen gemeldet, ein Höchststand seit Jahresbeginn. Lesen Sie auch: El Salvador macht Bitcoin zum legalen Zahlungsmittel

Australiens Hauptstadt bleibt einen weiteren Monat im Lockdown

6.59 Uhr: Die Region Australian Capital Territory (ACT) mit der australischen Hauptstadt Canberra bleibt einen weiteren Monat im Lockdown. Diese Entscheidung traf die Regionalregierung am Dienstag, nachdem die Behörden in dem Territorium 22 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet hatten.

Canberra ist vom Bundesstaat New South Wales umschlossen, der von der derzeitigen Welle besonders schwer betroffen und seit einem guten Monat im Lockdown ist. Mitte August wurde im ACT erstmals seit einem Jahr wieder ein Corona-Fall bestätigt.

Lockdown: Eine fast leere Straßenkreuzung in Canberra.
Lockdown: Eine fast leere Straßenkreuzung in Canberra. © XinHua/dpa

Dobrindt spricht sich gegen Impfpflicht aus

6.01 Uhr: CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat sich trotz stockender Impfbereitschaft klar gegen eine Impfpflicht im Kampf gegen die Corona-Pandemie ausgesprochen. "Ich lehne eine Impfpflicht ab. Wir werben weiter für das Impfen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die Frage, ob er angesichts der in den vergangenen Wochen gestiegenen Infektionszahlen neue weitreichende Beschränkungen im Herbst erwarte, verneinte Dobrindt klar: "Es wird keinen weiteren Lockdown geben. Man sieht auch jetzt bereits, dass sich das Infektionsgeschehen durch die Zahl der erreichten Impfungen verlangsamt."

Zentralrats-Präsident sieht Verrohung durch Corona

5.10 Uhr: Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, fordert mehr Anstrengungen gegen eine aus seiner Sicht in der Corona-Pandemie gewachsene gesellschaftliche Verrohung. "Aggression und Hetze haben zugenommen, ganz massiv durch Menschen, die sich ausgerechnet als Quer-Denker bezeichnen", sagte er der „Augsburger Allgemeinen“ (Dienstag). "Für die nahe Zukunft wünsche ich mir etwas, was im ersten Moment altmodisch klingt: Respekt und Anstand." Und weiter: "Ob im Sportverein oder in der Kneipe, ob in der Bahn oder im Internet - es wird Zeit, dass die immer stärker verbreitete Herabsetzung von Menschen wieder aufhört."

Sie treffe vor allem Minderheiten: Juden, Muslime, homosexuelle oder behinderte Menschen, häufig aber auch Frauen. "Hass schlägt allzu oft ebenso Polizisten, Feuerwehrleuten oder Rettungssanitätern entgegen - ausgerechnet jenen Menschen, die für unsere Sicherheit und Gesundheit den Kopf hinhalten", so Schuster.

Corona-News von Montag, 13. September: "Lancet": Experten sehen keine Notwendigkeit für Booster-Impfungen für alle

21.56 Uhr: Die Corona-Impfstoffe sind einer Studie zufolge gegen die derzeit verbreiteten Virusvarianten so wirksam, dass die breite Bevölkerung derzeit keine dritte Impfung benötigt. "Selbst angesichts der Delta-Bedrohung sind Auffrischungsimpfungen für die Allgemeinbevölkerung in diesem Stadium der Pandemie nicht angebracht", heißt es in einem veröffentlichten Bericht im Fachmagazin "The Lancet".

Die Wissenschaftler, darunter Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO), überprüften Beobachtungsstudien und klinische Studien und kamen zu dem Ergebnis, dass die Impfstoffe bei allen wichtigen Virusvarianten nach wie vor hochwirksam gegen schwere Symptome von Covid-19 sind. Die aktuellen Varianten hätten sich nicht ausreichend weiterentwickelt, um der Immunantwort der derzeit verwendeten Impfstoffe zu entgehen.

Länder wie Israel haben aus Angst vor der ansteckenderen Delta-Variante begonnen, jedem Bürger eine Auffrischungsimpfung anzubieten, während die Versorgung ärmerer Länder mit Impfstoffen immer noch stockt und Millionen Menschen noch nicht ihre erste Impfung erhalten haben.

Warum dieser Arzt auch Kinder unter zwölf Jahren impft

20.44 Uhr: Bislang sind Corona-Impfstoffe nur für ältere Kinder zugelassen. Ein Arzt erklärt, warum er sich über die Verordnung hinwegsetzt.

Bouffier für Einschränkungen für Ungeimpfte

19.41 Uhr: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hat sich dafür ausgesprochen, die Rechte von Ungeimpften einzuschränken - unter anderem bei der Lohnfortzahlung für in Quarantäne befindliche ungeimpfte Arbeitnehmer. "Klar ist: Es gibt nur eine Entschädigung, wenn es für den Betroffenen unvermeidbar war. So steht es bereits im Gesetz. Ich will das nicht überstürzen, aber dem Grundgedanken stimme ich zu", sagte der CDU-Politiker dem "Handelsblatt".

Im öffentlichen Bereich, wo der Zugang für alle nötig ist, soll laut Bouffier ein Schnelltest nicht mehr genügen. Er gehe davon aus, dass ein PCR-Test nötig sein wird. Auch unterstütze er, dass private Unternehmen Ungeimpften den Zugang in ein Geschäft verwehren. "Wer sich nicht impft, muss das akzeptieren. Es bleibt nur noch die Frage übrig: Wie wird das ausgestaltet? Darüber diskutieren wir." Dabei gehe es nicht um Stigmatisierung. "Aber die eigene Freiheit endet da, wo die Freiheit anderer eingeschränkt wird."

Angespannte Lage auf Intensivstationen in Baden-Württemberg

18.53 Uhr: Die Zahl der Patienten, die aufgrund einer Covid-19-Erkrankung auf einer Intensivstation in Baden-Württemberg behandelt werden müssen, nimmt weiter zu. Laut aktuellen Daten des Landesgesundheitsamts stieg die Zahl auf 204 an. 8,9 Prozent der betreibbaren Intensivbetten im Land werden aktuell durch Covid-19-Fälle belegt.

Am vergangenen Freitag, als die Behörde den Wert letztmals angegeben hatte, hatte der Wert noch 7,4 Prozent betragen. 89 der 204 Fälle werden laut Divi-Intensivregister derzeit invasiv beatmet.

In Baden-Württemberg ist die Lage auf den Intensivstationen angespannt.
In Baden-Württemberg ist die Lage auf den Intensivstationen angespannt. © dpa

Bei Immunschwäche: Dritte Corona-Impfung in Italien ab 20. September

17.28 Uhr: Italien beginnt am 20. September damit, bestimmten Bevölkerungsgruppen eine dritte Impfdosis gegen das Coronavirus zu verabreichen. Diese zusätzlichen Dosen oder "Booster" sollen zunächst an immungeschwächte Menschen gehen, beschlossen Gesundheitsminister Roberto Speranza und der außerordentliche Kommissar für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo, am Montag. Die Experten der italienischen Arzneimittelbehörde und die spezielle Corona-Kommission der Regierung hatten sich für eine dritte Impfung ausgesprochen.

Mit den Regionen soll nun geklärt werden, wie die Verteilung der dritten Impfdosen organisiert wird. Verimpft werden die mRNA-Vakzine von BioNTech/Pfizer und Moderna. Insgesamt hatten bis Montag in Italien rund 74 Prozent der Menschen ab 12 Jahren den regulären Impfzyklus abgeschlossen.

Nach 2G-Party: Zahl der Corona-Infizierten steigt auf 63

16.01 Uhr: Nach einer Clubparty unter "2G"-Bedingungen in Münster ist die Zahl der bekannten Corona-Infektionen auf 63 gestiegen. Das teilte die Stadt am Montag auf Anfrage mit. Die Krankheitsverläufe seien nach Kenntnis des Gesundheitsamtes aber bislang weiterhin mild oder liefen symptomfrei ab. 46 Infizierte kämen aus Münster. Die Gäste hatten sich bei einer Partynacht mit rund 380 Gästen angesteckt. Teilnehmen durften ausschließlich Geimpfte oder Genesene.

Nach Bekanntwerden des Ausbruchs hatte die Stadt Münster das Hygienekonzept des Clubs als vorbildlich gelobt: Nicht nur hatte der Club nur immunisierten Menschen Zutritt gewährt, auch die Lüftungsanlagen überträfen laut Wartungsfirma die Anforderungen. Das Gesundheitsamt empfahl allen Gästen der Party, einen Bürgertest vornehmen zu lassen. Bei Symptomen sollten sich die Partygäste an einen Hausarzt wenden.

Symbolbild. In einem Club in Münster haben sich zahlreiche Gäste einer Party mit Corona infiziert.
Symbolbild. In einem Club in Münster haben sich zahlreiche Gäste einer Party mit Corona infiziert. © dpa | Felix Kästle

London kündigt Vertrag mit Impfstoffentwickler Valneva

15.11 Uhr: Gut ein halbes Jahr nach einem gefeierten Abschluss mit dem Corona-Impfstoffentwickler Valneva hat die britische Regierung den Vertrag über die Lieferung von 100 Millionen Dosen gekündigt. Das französische Unternehmen teilte am Montag mit, es weise den Vorwurf angeblicher Vertragsverletzungen energisch zurück. Ein Regierungssprecher wollte sich zu Details nicht äußern. Er betonte, die Kündigung werde sich weder auf das britische Impfprogramm noch auf geplante Auffrischungsimpfungen auswirken, die demnächst beginnen sollen. Lesen Sie hier: Impfstoffe im Vergleich: Welches Vakzin ist das beste?

Döner: Berlin setzt auf kreative Impfanreize

12.56 Uhr: Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) will Ungeimpfte etwa "mit einer langen Nacht des Impfens und mit Döner-Gutscheinen" überzeugen. Die Impfquote komme leider nur schleppend voran, sagte sie in der Sendung "RTL/ntv Frühstart". "Wenn man ehrlich ist, muss man sagen, wir haben es nicht geschafft." Der Herbst stehe vor der Tür, "wir sind in der vierten Welle, und wir haben Impfquoten, die sind tatsächlich nicht ausreichend, um das Schlimmste zu vermeiden".

Dilek Kalayci (SPD), Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung.
Dilek Kalayci (SPD), Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. © Fabian Sommer/dpa

Keine Maskenpflicht im Freien mehr im Urlaubsland Portugal

12.28 Uhr: Gute Nachricht für Portugal-Fans: Nach genau 318 Tagen müssen die Menschen im beliebten Urlaubsland auf der Straße, in Parks oder auf der Strandpromenade keinen Mund- und Nasenschutz mehr tragen. Am Montag ging die seit Ende Oktober 2020 herrschende Maskenpflicht im Freien im Zuge der guten Entwicklung der Corona-Lage zu Ende. Auf den Straßen der Hauptstadt Lissabon und anderer Städte trugen viele Menschen aber weiterhin Schutzmaske. Sie folgten der Empfehlung von Gesundheitsministerin Graça Freitas, bei größeren Ansammlungen auch im Freien Vorsicht walten zu lassen.

Nach dem Sommer-Höchststand von rund 438 fiel die 14-Tage-Inzidenz in Portugal zuletzt auf 240. Die Einschränkungen werden deshalb immer mehr gelockert. Dabei ist man aber deutlich vorsichtiger als zum Beispiel in Spanien, wo die Infektionszahlen ebenfalls rapide zurückgehen und die Maskenpflicht im Freien schon vor zweieinhalb Monaten aufgehoben wurde. Anders als im Nachbarland muss in Portugal etwa zum Besuch der Innenbereiche vieler Einrichtungen ein Impf- oder ein Genesenen-Nachweis oder ein negativer Test vorgelegt werden.

Frankreich beginnt Impfkampagne mit dritter Dosis in Altenheimen

11.47 Uhr: In Frankreich hat am Montag die Impfkampagne mit der dritten Dosis in Alten- und Pflegeheimen begonnen. Über-65-Jährige und Menschen mit Vorerkrankungen können bereits seit dem 1. September die Auffrischimpfung erhalten, wenn die zweite Dosis sechs Monate zurückliegt. Die dritte Dosis sei nötig, weil bei älteren und geschwächten Menschen die Wirkung des Impfstoffes nachlasse, hatte Premierminister Jean Castex zuvor betont.

In Frankreich sind derzeit knapp 70 Prozent der Einwohner doppelt geimpft. Von den Patienten im Krankenhaus sind etwa 80 Prozent nicht geimpft. Die Impfung wird in Frankreich von Mittwoch an verpflichtend für Pflegepersonal, Krankenwagenfahrer und Feuerwehrleute.

Spahn: Impfunwillige müssen finanzielle Konsequenzen tragen

11.05 Uhr: Wer sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen will, obwohl für ihn ein zugelassener Impfstoff zur Verfügung steht, muss nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die finanziellen Konsequenzen tragen. Dies gelte zum Beispiel für die Kosten eines Tests vor einem Restaurantbesuch, sagte Spahn am Montag im "Morgenecho" des WDR-Radio. Es sei auch nicht einzusehen, warum andere den Verdienstausfall zahlen sollten, wenn jemand als Kontaktperson oder Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet in Quarantäne müsse.

Mehrere Bundesländer hatten zuletzt ein Ende der Entschädigung des Verdienstausfalls für Ungeimpfte beschlossen, darunter auch Nordrhein-Westfalen. Ab 11. Oktober werden auch die Corona-Tests bundesweit kostenpflichtig sein, außer für Menschen, die sich nicht impfen lassen können oder für die es keine Impfempfehlung gibt. Der Gesundheitsminister betonte, dass 95 Prozent der Covid-19-Intensivpatienten ungeimpft seien.

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Stadt Köln und Uni wollen Biontech-Gründer ehren

9.55 Uhr: Die Biontech-Gründer und Wissenschaftler Ugur Sahin und Özlem Türeci werden in Köln für ihre Verdienste um die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 ausgezeichnet. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag) berichtet, sollen sich die beiden Wissenschaftler am kommenden Freitag in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Im Rahmen des Empfangs durch Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) werde Sahin und Türeci auch von der Universität zu Köln die Ehrendoktorwürde verliehen.

Özlem Türeci und ihr Mann Ugur Sahini, die Gründer des Mainzer Corona-Impfstoff-Entwicklers Biontech.
Özlem Türeci und ihr Mann Ugur Sahini, die Gründer des Mainzer Corona-Impfstoff-Entwicklers Biontech. © Bernd von Jutrczenka/dpa-Pool/dpa

Flughafen Frankfurt im August mit bestem Monat seit Pandemie-Beginn

7.33 Uhr: Am Frankfurter Flughafen sind im August so viele Passagiere abgeflogen und gelandet wie in keinem anderen Monat seit Beginn der Corona-Krise. Der Betreiber Fraport zählte an Deutschlands größtem Drehkreuz knapp 3,4 Millionen Fluggäste, wie er am Montag mitteilte. Das waren rund 123 Prozent mehr als im August 2020, aber immer noch 51 Prozent weniger als vor der Corona-Krise im August 2019. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost legte im Vergleich zu August 2020 um gut 13 Prozent auf 178.223 Tonnen zu.

Nach dem Reiseaufschwung im Sommer geht Fraport-Chef Stefan Schulte von einem "schwierigen Winter" aus, wie er vor einigen Tagen sagte. Für das laufende Jahr rechnet er in Frankfurt insgesamt mit "unter 20 bis 25 Millionen" Fluggästen. 2020 war das Aufkommen auf weniger als 19 Millionen eingebrochen, nachdem der Flughafen 2019 mit mehr als 70 Millionen ein Rekordjahr verzeichnet hatte.

Lauterbach rechnet mit Anstieg der Geimpften im Winter

7.27 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hofft, dass die Corona-Pandemie im Frühjahr weitgehend überstanden sein wird. "Der Herbst wird noch einmal schwierig werden", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Köln. "Wir werden noch einmal steigende Fallzahlen haben. Im Winter könnte es dann aber besser werden, wenn die Zahl der Ungeimpften abgenommen hat." Er rechne damit, dass insbesondere nach der Bundestagswahl zunehmend die 2G-Regel eingeführt werde, wonach nur Geimpfte und Genesene zugelassen sind. "Das wird viele dazu bewegen, sich impfen zu lassen." Im Frühjahr könne die Pandemie dann weitgehend überstanden sein - "wenn es keine neuen Mutationen gibt".

Studie: Corona erhöht Risiko von Cyberangriffen auf Unternehmen

6.14 Uhr: Die Corona-Krise wirkt sich häufig negativ auf die IT-Sicherheit von Unternehmen aus. Zu diesem Ergebnis kommt ein am Montag veröffentlichter Forschungsbericht des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN). Arbeit im Homeoffice und die Nutzung privater Hard- und Software erhöhen demnach das Risiko einer Infektion mit Schadenssoftware sowie von Phishing-Attacken. Das sind E-Mails vermeintlich seriöser Absender, mit denen Betrüger zum Beispiel an Passwörter gelangen wollen. Bedroht seien vor allem Firmen mit angespannter wirtschaftlicher Situation, die seltener zusätzliche IT-Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.

Die Autoren des Berichts hatten in den Jahren 2018/19 insgesamt 5000 Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten befragt. An einer Folgebefragung zwischen Juli und September 2020 nahmen mehr als 600 Firmen erneut teil. 60 Prozent von ihnen berichteten, dass sie innerhalb eines Jahres mindestens einen Cyberangriff reagieren mussten. Automatisch abgewehrte Angriffe, durch eine Firewall etwa, sind darin nicht enthalten. In 85 Prozent der Fälle konnten die Cyberkriminellen in einem frühen Versuchsstadium abgewehrt werden.

Nach Angaben des KFN wurden in dem Projekt "Cybersicherheit in Unternehmen" erstmals über einen längeren Zeitraum sogenannten Dunkelfeld-Daten zum Thema Cyberangriffe gegen Unternehmen gesammelt. Denn die Anzeigequote solcher Delikte ist niedrig: In der ersten Runde lag sie bei 12 und jetzt bei 9 Prozent. Als Gründe wurde hierfür am häufigsten die geringe Schadenshöhe genannt, danach die fehlende Aussicht auf Ermittlungserfolg. Partner in dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt "Cyberangriffe gegen Unternehmen" war die Leibniz Universität Hannover.

Karliczek mahnt zur Corona-Impfung zum Schutz der Kinder

5.06 Uhr: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) ruft zum Start der bundesweiten Impf-Aktionswoche zu einer breiten Teilnahme auf. "In dieser Woche sollten sich alle die, die sich bisher nicht haben impfen lassen, einen Ruck geben", sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. Sie wolle "daran erinnern, dass eine hohe Impfquote jetzt auf besondere Weise unseren Kindern nützt".

Für Kinder unter zwölf gibt es bisher keine zugelassenen Corona-Impfstoffe. "Ihre Gesundheit ist also umso besser geschützt, je mehr Jugendliche und Erwachsene sich impfen lassen", betonte Karliczek. "Eine hohe Impfquote wird auch dazu beitragen, dass die Schule in den nächsten Monaten weiter normal laufen kann. Wir alle können und sollten dazu beitragen, die Zeit der Unsicherheit an den Schulen endgültig zu überwinden."

Eine hohe Impfquote trage dazu bei, den Schulbetrieb in den kommenden Monaten aufrecht zu erhalten, sagt Bildungsministerin Anja Kaliczek (CDU).
Eine hohe Impfquote trage dazu bei, den Schulbetrieb in den kommenden Monaten aufrecht zu erhalten, sagt Bildungsministerin Anja Kaliczek (CDU). © Felix Kästle/dpa

Auch Jugendlichen ab zwölf Jahren empfahl Karliczek die Impfung. "So können sie aktiv dazu beitragen, dass wir das allgemeine Infektionsgeschehen in den Griff bekommen." Vor allem aber könnten die jungen Menschen dann "sorgenfreier leben und haben auch wieder mehr Möglichkeiten, das Leben zu genießen".

Mehrheit will auch nach Corona im Homeoffice arbeiten

4.02 Uhr: Mehr als zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland, die während der Corona-Pandemie im Homeoffice gearbeitet haben, wollen das einer Yougov-Umfrage zufolge auch weiterhin tun. Die Beliebtheit des Arbeitens in den eigenen vier Wänden habe im Zuge der Pandemie noch zugenommen, teilte am Montag der Energieversorger Eon mit, der die Umfrage in Auftrag gegeben hatte.

Bei der Umfrage hätten 71 Prozent der Befragten den Wunsch geäußert, auch künftig im Homeoffice arbeiten zu können. Zu Beginn der Pandemie seien es im Mai vergangenen Jahres nur 58 Prozent gewesen. Ständig zu Hause arbeiten möchte ein gutes Viertel (26 Prozent) der Befragten. 45 Prozent wollen das Homeoffice und den Arbeitsplatz im Büro mehrmals in der Woche wechseln.

Hauptgrund für die wachsende Beliebtheit des Homeoffice ist der Umfrage zufolge die Zeitersparnis durch die wegfallenden Wege zur Arbeit. Diesen Grund hätten 70 Prozent der Befragten genannt. Weitere Gründe seien die flexiblere Arbeitszeiteinteilung (57 Prozent), die eingesparten Fahrtkosten (52 Prozent) und die Entlastung der Umwelt (43 Prozent).

Städte- und Gemeindebund fordert Einsatz von Promis als "Impfbotschafter"

2.07 Uhr: Zum Start der bundesweiten Aktionswoche für die Corona-Impfungen hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund einen verstärkten Einsatz von Promis in der Werbung für die Immunisierung gefordert. Es sei immer hilfreich, "wenn Prominente aus Kunst, Kultur und Sport sich klar zur Impfung bekennen und dazu aufrufen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Gerd Landsberg, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "So wie wir etwa Lesebotschafter haben, sollte es auch Impfbotschafter geben", verlangte er.

"Das Impfgeschehen hat sich leider deutlich verlangsamt", beklagte Landsberg. Deshalb sei eine massive vierte Corona-Welle im Herbst zu befürchten, "wenn es nicht gelingt, wieder mehr Menschen von einer Impfung zu überzeugen". Gebraucht würden "noch mehr mobile Angebote, um die Impfungen zu den Menschen zu bringen". Zu den Orten für die Impfungen könnten etwa auch Kirchen und Moscheen, Fußballplätze und Diskotheken gehören.

Die Ärztin Yon Li (r.) spritzt Türtük Emircan (l.) die erste Impfung gegen Corona in einem stillgelegten Schwebebahnwagen auf einem Spielplatz in Wuppertal. Impfwillige können sich dort bei der Sonderaktion ohne Anmeldung impfen lassen.
Die Ärztin Yon Li (r.) spritzt Türtük Emircan (l.) die erste Impfung gegen Corona in einem stillgelegten Schwebebahnwagen auf einem Spielplatz in Wuppertal. Impfwillige können sich dort bei der Sonderaktion ohne Anmeldung impfen lassen. © Roberto Pfeil/dpa

Landsberg forderte zudem, die Werbeaktionen für die Corona-Impfungen "nachhaltig" zu betreiben. Diese müssten über die nächsten Monate hinweg laufen - "sonst verlieren wir den Kampf gegen die vierte Welle".

Bundesweite Impfaktionswoche gegen Corona startet

1.29 Uhr: Mit einer bundesweiten Impfaktionswoche soll in den kommenden Tagen die Corona-Impfquote nach oben getrieben werden. Ob am Fußballplatz, im Einkaufszentrum oder bei Festen: Alle Bürger sollen teils ohne Termin und kostenfrei eine Schutzimpfung erhalten können. Neben den dauerhaften Impfmöglichkeiten etwa in den Impfzentren stehen zahlreiche temporäre Angebote zur Verfügung. Auf der Webseite zusammengegencorona.de sind zahlreiche der besonderen Impfaktionen aufgelistet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rief die Bürger am Sonntag auf, die Angebote zu nutzen. "Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller", sagte sie. Impfangebote werde es auch bei Freiwilligen Feuerwehren, in der Straßenbahn oder in Moscheen geben. Die Impfaktionswoche dauert bis zum 19. September.

Sonntag, 12. September: Kanzlerkandidaten werben für mehr Corona-Impfungen

  • Die Kanzlerkandidaten von SPD, Union und Grünen haben für mehr Corona-Impfungen geworben. Grünen-Chefin Annalena Baerbock kritisierte am Sonntagabend in der zweiten großen TV-Wahlkampfdebatte bei ARD und ZDF, dass es erst nach eineinhalb Jahren Pandemie von diesem Montag an eine bundesweite Aktionswoche dazu gibt
  • Die in der neuen Woche geplanten bürgernahen Corona-Impfangebote sollen auch danach fortgeführt werden
  • Ein erneuter Lockdown für alle Bundesbürger würde einem Bericht zufolge viermal so hohe finanzielle Schäden verursachen wie ein Ausschluss Ungeimpfter
  • SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich zur Wirkung einer Booster-Impfung mit Biontech geäußert. Demzufolge biete die Auffrischung einen mehr als 10-fachen Schutz vor einer Infektion oder schweren Krankheit
  • In einem ausrangierten Waggon der Wuppertaler Schwebebahn haben sich am Sonntag Dutzende Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen
  • Laut einer groß angelegten Studie der schottischen Gesundheitsbehörde "Public Health Scotland" ist das Risiko einer Übertragung des Coronavirus von geimpften Personen sehr gering
  • AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel hat Klagen ihrer Partei gegen die 2G-Regel angekündigt
  • Ärztepräsident Klaus Reinhardt hält stärkere Einschränkungen für Ungeimpfte derzeit für unangebracht
  • Der Nachweis einer vollständigen Corona-Impfung wird in England doch keine Voraussetzung für den Zugang zu Nachtclubs und größeren Veranstaltungen
  • Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) sieht im Umgang mit Infektionskrankheiten wie Corona deutlichen Nachbesserungsbedarf für Deutschland
  • Angesichts des schleppenden Fortgangs der Impfkampagne in Deutschland hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eindringlich für Corona-Impfungen geworben
  • Bei einer Demonstration von Gegnern der Corona-Schutzmaßnahmen sind am Samstag in Dresden zwei Journalisten bedrängt worden
  • Die Mittelmeer-Ferieninseln Kreta und Korsika gelten seit diesem Sonntag nicht mehr als Corona-Hochrisikogebiete

Corona-News von Samstag, 11. September: Beteiligung an Protesten gegen Frankreichs Corona-Politik sinkt

  • Die Proteste gegen die verschärften Corona-Regeln in Frankreich haben am neunten Wochenende in Folge wieder mehr als hunderttausend Menschen auf die Straßen getrieben. Die Beteiligung an den übers ganze Land verteilten Demonstrationen sank am Samstag aber erneut - wie schon seit mehreren Wochen. Laut Frankreichs Innenministerium protestierten 121.000 Menschen.
  • Ein Konzert mit Zehntausenden Zuschauern dicht an dicht: Was wie eine vage Erinnerung an Vor-Corona-Zeiten klingt, wird in Kopenhagen für dänische Musikfreunde Realität. Nach der Aufhebung der letzten verbliebenen Corona-Beschränkungen in Dänemark hat die Rockband The Minds of 99 für den Samstagabend zu einem ausverkauften Konzert ins Stadion Parken geladen. 50.000 Fans sollten bei dem Auftritt in der dänischen Hauptstadt dabei sein. Lesen Sie dazu auch: Auf Schwedens Weg: Dänemark erklärt Pandemie für beendet
  • Alt-Bundespräsident Joachim Gauck hat die Gegner einer Impfung gegen das Coronavirus scharf angegriffen. Bei einer Tagung für Lehrer am Samstag in Rostock betonte er, dass die Pandemie noch nicht überwunden sei. "Dann ist ja auch schrecklich, dass wir in einem Land leben, in dem nicht nur Bildungswillige leben, sondern auch hinreichende Zahlen von Bekloppten. Also Entschuldigung: Das darf ich mal so locker formulieren, ich bin ja jetzt Rentner und muss nicht mehr auf jedes Wort achten."
  • Bei steigenden Corona-Zahlen müssen Ungeimpfte in Niedersachsen mit stärkeren Einschränkungen rechnen. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wenn die Corona-Infektionszahlen und die Zahlen infizierter Patientinnen und Patienten in den Kliniken deutlich ansteigen, werden Einschränkungen für ungeimpfte Menschen unumgänglich sein."
  • Das Interesse der Menschen an einer dritten Corona-Impfung ist derzeit nach Ansicht des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gering. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag haben sich bislang etwas mehr als 162.000 Menschen in Deutschland eine sogenannte Booster-Impfung verabreichen lassen.
  • Ärztepräsident Klaus Reinhardt hält stärkere Einschränkungen für Ungeimpfte derzeit für unangebracht. "Im Moment bin ich dagegen", sagte Reinhardt der "Passauer Neuen Presse" (Samstag). "Noch mehr Druck auf Nicht-Geimpfte auszuüben, wäre zum jetzigen Zeitpunkt nicht angemessen."

Corona-News von Freitag, 10. September: Ermittlungsverfahren gegen Frankreichs Ex-Gesundheitsministerin eingeleitet

  • Ein Pariser Gericht hat ein Ermittlungsverfahren gegen Frankreichs frühere Gesundheitsministerin Agnès Buzyn wegen ihres Umgangs mit der Corona-Krise eröffnet. Buzyn werde "Gefährdung des Lebens anderer" vorgeworfen, erklärte die Staatsanwaltschaft am Freitag.
  • Ungeimpfte im Land Bremen sollen von Oktober an keine staatliche Entschädigung mehr für einen Verdienstausfall bekommen, wenn sie wegen eines Corona-Ausbruchs in Quarantäne müssen.
  • Ein Diskothekenbetreiber aus Hagen ist mit einem Eilantrag gegen die schärferen Zugangsregeln für Ungeimpfte in Clubs vor dem Oberverwaltungsgericht gescheitert.
  • Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hält bei den Corona-Zugangsregelungen für Ungeimpfte die Anwendung von PCR-Tests in bestimmten Bereichen für angebracht.
  • Bei einer 2G-Partynacht in Münster haben sich mehr Menschen infiziert als bisher bekannt. In einem Club in Münsters Bahnhofsviertel sind inzwischen 39 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden.
  • Die Bundesregierung streicht die bei Urlaubern beliebten Inseln Kreta und Korsika ab Sonntag von der Liste der Corona-Hochrisikogebiete.
  • Etwa ein Viertel der zwölf bis 17 Jahre alten Jugendlichen sind bislang vollständig geimpft. Mindestens eine Impfung haben 35,9 Prozent in dieser Altersgruppe bekommen.
  • Falsche Coronatest-Ergebnisse haben am Freitag zu Aufregung in zahlreichen Bremer Grundschulen geführt.
  • Für Verdienstausfälle bei Quarantäne zahlt Nordrhein-Westfalen demnächst in der Regel keine Entschädigungen mehr an Ungeimpfte.
  • Eine neue Studie von Forschern der Harvard Medical School belegt die schützende Wirkung des Biontech-Impfstoffes bei Schwangeren.
  • Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Bundesländer davor gewarnt, künftig für Menschen ohne Corona-Schutzimpfung die Lohnfortzahlung bei einer Quarantäne zu streichen.
  • Bundesrat beschließt Nouvelle des Infektionsschutzgesetzes: Die Corona-Maßnahmen sollen sich künftig vor allem an der Zahl der Krankenhausaufnahmen wegen Covid-19 orientieren. Zudem sollen Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher und Beschäftigte in Pflegeheimen vom Arbeitgeber gefragt werden dürfen, ob sie geimpft sind oder nicht.
  • Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat sich generell für eine Corona-Impfung von Schwangeren und Stillenden ausgesprochen.
  • Die leitende Wissenschaftlerin bei der Entwicklung des Astrazeneca-Impfstoffs hat sich gegen flächendeckende Auffrischungsimpfungen in Großbritannien ausgesprochen. Stattdessen solle Impfstoff an Länder mit niedrigeren Impfraten abgegeben werden.
  • Die Biontech-Gründer wollen schon in den kommenden Wochen eine Zulassung für einen Corona-Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige beantragen.
  • Das Biotechnologieunternehmen Moderna arbeitet an einem Impftstoff, der gegen Covid-19, Grippe und Erkältungen wirken soll - und das gleichzeitig.
  • Der kalifornische Schulbezirk Los Angeles, der zweitgrößte in den USA, führt für alle Schüler ab zwölf Jahren eine Impfpflicht ein.
  • Die Zahl der Abschiebungen hat nach einem deutlichen Rückgang in der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2021 zugenommen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden 5688 Menschen aus Deutschland abgeschoben. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2020 wurden 4616 ausreisepflichtige Ausländer abgeschoben.

Corona-News von Donnerstag, 9. September: EU-Arneimittelbehörde stuft Mu-Variante als "potenziell besorgniserregend" ein

  • Die erstmals in Kolumbien aufgetretene Coronavirus-Variante Mu wird von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) als "potenziell besorgniserregend" eingestuft. Ob die Mu-Variante die Delta-Variante als vorherrschenden Virusstamm zu überholen, sei aufgrund fehlender Daten aber unklar, sagte Marco Cavalerie, Chef der EMA-Impfabteilung.
  • Die unzureichenden Impfquoten unter jüngeren Erwachsenen in der Corona-Pandemie spiegeln sich nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) auch auf Deutschlands Intensivstationen wider. Unter den dort betreuten Menschen seien von Mitte August bis Anfang September mehr 18- bis 59-Jährige gewesen als Menschen über 60, hieß es in dem am Donnerstagabend veröffentlichten RKI-Wochenbericht.
  • Rund 200.000 Berlinerinnen und Berliner über 80 Jahre werden in den nächsten Tagen zur Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus eingeladen.
  • In Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz wird es für Ungeimpfte künftig keinen Anspruch auf Lohnfortzahlung während der Quarantäne geben. Davon ausgenommen sind Personen, die aus medizinischen Gründen nicht gegen Corona geimpft werden können.
  • Die Corona-Pandemie hat viele Kinder und Jugendliche krank gemacht. So wurden 2020 deutschlandweit in den Krankenhäusern 60 Prozent mehr Mädchen und Jungen wegen Übergewicht behandelt als im Vorjahr, heißt es im Kinder- und Jugendreport der Krankenkasse DAK, der am Donnerstag in Hamburg vorgestellt wurde.
  • Die Mehrzahl der Deutschen befürchtet einer Umfrage zufolge die Konsequenzen der Staatsverschuldung in Folge der Corona-Pandemie.
  • SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach zeigt sich angesichts neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Mu-Variante alarmiert. Die Variante sei gegen den Impfstoff von Biontech oder Antikörper von Genesenen resistenter als alle anderen Varianten, schreibt der Politiker auf Twitter.
  • Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank-Ulrich Montgomery, hat sich dafür ausgesprochen, den Druck auf Ungeimpfte deutlich zu erhöhen: Es werde nicht reichen, die Impfquote durch mobile Angebote zu erhöhen. "Um die vierte Welle zu brechen, bevor sie dramatisch wird, sollte man jetzt bundesweit überall dort, wo es möglich ist, eine 2G-Regel einführen", sagte Montgomery unserer Redaktion.
  • Die Corona-Pandemie beflügelt die Nachfrage nach Einfamilienhäusern im Umland der Städte. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Online-Immobilienmarktplatzes ImmoScout24, die unserer Redaktion vorliegt.

Mittwoch, 8. September: Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel wieder rückläufig

  • In Israel ist rund sechs Wochen nach Beginn der Drittimpfungen gegen das Coronavirus die Zahl der Neuinfektionen wieder rückläufig. Es seien 6780 neue Fälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwochabend mit.
  • Die infolge der Corona-Pandemie befürchteten Einbrüche bei Vorsorgeuntersuchungen sind nach Einschätzung der Techniker Krankenkasse (TK) weitestgehend ausgeblieben. Das ergab eine Auswertung entsprechender Versorgungsdaten.
  • Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Prioritäten von Pharmaherstellern bei der Verteilung von Covid-Impfstoffen kritisiert. Tedros Adhanom Ghebreyesus reagierte damit am Mittwoch auf eine Mitteilung des internationalen Branchenverbandes IFPMA, wonach reiche Staaten jetzt über so viele Impfdosen verfügen, dass Dosen an ärmere Staaten abgeben könnten, ohne ihre eigenen Impfkampagnen einzuschränken.
  • Einige Corona-Staatshilfen für Unternehmen werden bis Ende dieses Jahres verlängert. Darauf haben sich das Finanz- und das Wirtschaftsministerium des Bundes verständigt, wie beide Häuser am Mittwoch in Berlin mitteilten.
  • Fast 62 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch hervor (Stand: 10.32 Uhr).
  • In Bulgarien haben Eigentümer und Mitarbeiter der Gastronomie und Hotellerie gegen neu eingeführte Corona-Einschränkungen wegen der Delta-Variante protestiert.
  • Angesichts der sich stark verbreitenden Delta-Variante rechnet SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach im Herbst und Winter mit verstärkten Einschränkungen für ungeimpfte Menschen. "Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Lockdown für alle oder Einschränkungen für Ungeimpfte. [...] Ein Lockdown für alle wird nicht mehr kommen, daher werden wir dann bei Ungeimpften strenger sein müssen als jetzt", sagte Lauterbach am Mittwoch im Fernsehsender Phoenix.
  • Die internationale Covax-Initiative hat am Mittwoch die bisherigen Erwartungen gedämpft und erklärt, dass bis Jahresende nur für höchstens 20 Prozent der Menschen in ärmeren Ländern Corona-Impfstoffe geliefert werden können.
  • Das Weltcup-Reitturnier in Stuttgart fällt wegen der Coronavirus-Pandemie auch in diesem Jahr aus. Das gaben die Veranstalter am Mittwoch bekannt. Es hätte vom 10. bis 14. November stattfinden sollen.
  • In einem Seniorenheim in Oberhausen hat es wenige Tage nach der Corona-Auffrischimpfung bei mehreren Senioren ernste gesundheitliche Probleme gegeben. Die Stadt hat auf Anfrage des WDR mittlerweile bestätigt, dass zwei Bewohner eines Altenheims in Oberhausen-Holten drei Tage nach der Auffrischimpfung wiederbelebt werden mussten. Keiner der betroffenen Personen starb. Zunächst hatte es hierzu verschiedene Falschmeldungen gegeben. Ob es einen konkreten Zusammenhang zur Impfung gibt, muss aber ausdrücklich noch untersucht werden.
  • Brasiliens Bundespolizei soll die argentinische Delegation bereits am Sonntagmorgen vor dem Corona-Eklat beim WM-Qualifikationsspiel zwischen Brasilien und Argentinien über die abgelehnte Ausnahmeregelung für vier England-Profis informiert haben.
  • Wegen steigender Corona-Zahlen haben die indischen Behörden strenge Regeln für ein religiöses Fest erlassen, das traditionell große Menschenmengen anzieht. Unter anderem in Mumbai, der Hauptstadt des Bundesstaates Maharashtra, wird das am Freitag beginnende hinduistische Fest Ganesh Chaturthi, bei dem der Gott Ganesha verehrt wird, stark eingeschränkt.
  • Die Intensivmedizinervereinigung Divi blickt mit Sorge auf die Corona-Lage im Herbst. "Die Situation ist jetzt gut beherrschbar, aber wir bereiten uns auf eine größere vierte Welle vor", sagte der Hamburger Intensivmediziner und Divi-Präsidiumsmitglied Stefan Kluge. Mit Blick auf den Herbst sei klar, dass es zu einem Anstieg der Infektionszahlen und Intensivpatienten kommen werde. "Wir sind in hoher Sorge." Der Impffortschritt stocke und im Vergleich zu anderen Ländern gebe es in Deutschland auch wenige Genesene.
  • Die Industriegewerkschaften IG Metall und IG BCE haben sich gemeinsam gegen eine Impfauskunftspflicht für Arbeitnehmer ausgesprochen. "Wir müssen die Beschäftigten in den Betrieben optimal vor einer Ausbreitung des Virus schützen, ohne in ihre persönlichen Rechte einzugreifen", erklärte der Vorsitzende der IG BCE, Michael Vassiliadis, am Mittwoch.
  • Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie können Touristen aus Deutschland seit Mittwoch wieder quarantänefrei Singapur besuchen: Voraussetzungen sind eine vollständige Impfung gegen das Coronavirus und ein negativer PCR-Test. Eine Maschine der Singapore Airlines aus Frankfurt landete am frühen Abend (Ortszeit) auf dem Changi Airport.
  • Werner Müller, Wirtschaftsprofessor, "Querdenker" und Impfgegner, ist schwer an Corona erkrankt. Der Protagonist eines Spiegel-TV-Beitrags betont darin allerdings, den Verzicht auf eine Impfung dennoch nicht zu bereuen: "Da möchte ich nicht Versuchskaninchen sein." Demonstration gegen die geltenden Corona-Maßnahmen befürwortet er noch immer. Lesen Sie dazu: "Querdenker"-Professor auf Corona-Station bleibt unbelehrbar
  • Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat vor einer heftigen vierten Corona-Welle im Herbst gewarnt. "Wenn wir die aktuellen Impfquoten nicht drastisch steigern, dann kann die aktuelle vierte Welle im Herbst einen fulminanten Verlauf nehmen", sagte Wieler am Mittwoch in Berlin.
  • In Österreich wird das Leben für Menschen, die nicht gegen Corona geimpft oder von einer Erkrankung genesen sind, deutlich unbequemer. Die Regierung hat am Mittwoch angesichts der steigenden Zahl der Neuinfektionen einen Stufenplan beschlossen, der bei starker Belastung der Kliniken den Zugang zu Veranstaltungen und in Gaststätten nur noch mit PCR-Tests oder Impfung ermöglicht.
  • Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat erneut an die Bevölkerung appelliert, sich gegen Corona impfen zu lassen. "Jede einzelne Impfentscheidung entscheidet auch darüber, wie sicher wir gemeinsam durch Herbst und Winter kommen", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin.
  • Die Covid-19-Pandemie wirkt sich katastrophal auf den Kampf gegen andere schwerwiegende Krankheiten aus. Das berichtete der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria am Mittwoch in Genf. Betroffen seien vor allem Tuberkulose- und Aids-Patienten - bei beiden Krankheiten sei die Zahl der Behandlungen und Tests infolge der Pandemie deutlich gesunken.
  • Die Menschen im Norden Englands sind einer Untersuchung zufolge bislang härter von der Corona-Pandemie betroffen als der Rest ihrer Landsleute. Sie verbrachten im Schnitt rund anderthalb Monate mehr in Lockdowns, hatten mehr psychische Leiden sowie ein größeres Risiko, an Covid-19 zu sterben, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Auswertung der Northern Health Science Alliance hervorgeht.
  • Die Bundesländer haben seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 450 Millionen Euro an Entschädigungen für Verdienstausfälle durch eine Quarantäne gezahlt. Wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur epd unter den Ländern ergab, wurden mindestens 458 Millionen Euro dafür ausgegeben.
  • Die Länder sollten ihre Lehrer aus Sicht von Kinder- und Jugendärzten dazu verpflichten, Auskunft über ihren Corona-Impfstatus zu geben. "Inzwischen zeigt man bei jedem Restaurant- und Kinobesuch seinen Impfausweis. Warum soll das nicht auch in der Schule möglich sein, wo es ein wichtiger Baustein für die Sicherheit unserer Kinder wäre?", sagte Axel Gerschlauer, Sprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte Nordrhein (BVKJ) der "Rheinischen Post" (Mittwoch).
  • Der Direktor der Virologie am Universitätsklinikum Essen hat angesichts steigender Inzidenzzahlen bei Ungeimpften vor einer Überlastung der Intensivstationen gewarnt. "Wir machen uns langsam das Gesundheitssystem kaputt", sagte Ulf Dittmer der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch).
  • Der Biontech-Impfstoff schützt auch Schwangere gut vor einer Corona-Infektion und vor einer Einweisung ins Krankenhaus. Die Wirksamkeit sei in etwa vergleichbar mit der in der Allgemeinbevölkerung, berichten Forschende aus Israel und den USA im Fachmagazin "Nature Medicine". Sie hatten Daten von mehr als 21.000 geimpften und nicht-geimpften Schwangeren aus Israel ausgewertet. Lesen Sie hier: Corona-Impfung: Sind Vakzine in der Muttermilch nachweisbar?
  • Venezuela hat nach monatelangen Kontroversen eine erste Lieferung Corona-Impfstoffe von der internationalen Impfinitiative Covax erhalten. Die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (Paho) bestätigte am Dienstag die Lieferung der fast 700.000 Impfdosen des chinesischen Herstellers Sinovac. Insgesamt soll das Land 12 Millionen Dosen via Covax erhalten. Zuvor hatte es Streitigkeiten um die Bezahlung der Lieferungen gegeben.
  • Neuseeland hat den landesweiten Corona-Lockdown nach drei Wochen weitgehend wieder aufgehoben. Die Zahl der Neuinfektionen war in den vergangenen Tagen im Vergleich zum August deutlich gesunken. Am Mittwoch meldeten die Gesundheitsbehörden zum vierten Mal in Folge etwa 20 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Vor einigen Wochen lag die Zahl kurzzeitig bei über 80. Lediglich in der Millionenstadt Auckland, dem Epizentrum des derzeitigen Ausbruchs, sollen die Beschränkungen zunächst weiter gelten.
  • In der EU gibt es Impfquoten um 90 Prozent – Dänemark ruft sogar schon das Ende der Pandemie aus. Doch Deutschland liegt im europäischen Vergleich nur im Mittelfeld. Lesen Sie hier, warum wir beim Impfen hinterherhinken.

Corona-News von Dienstag, 7. September: Astrazeneca-Chef gegen dritte Impfung für jeden

  • Die Apotheken in Deutschland haben bereits 50.000 digitale Genesenen-Zertifikate ausgestellt
  • Der Chef des Impfstoffherstellers Astrazeneca, Pascal Soriot, hat sich im Interview mit dem "Telegraph" dagegen ausgesprochen, dass alle Briten ein dritte Corona-Impfung bekommen
  • Der Bundeskanzlerkandidat der SPD, Olaf Scholz, plädiert dafür, Schulunterricht auch nach dem Ende der Corona-Pandemie teilweise digital abzuhalten
  • Die Wirtschaftserholung in Frankreich bleibt nach Einschätzung der nationalen Statistikbehörde (Insee) trotz der jüngsten Corona-Welle auf Kurs
  • Mit einer "Impfaktionswoche" will die Bundesregierung in der kommenden Woche zur Immunisierung gegen das Coronavirus aufrufen
  • Angesichts stark gestiegener Infektionszahlen will US-Präsident Joe Biden neue Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie ergreifen
  • SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat vollständig gegen Corona geimpfte Personen davor gewarnt, sich mit dem Virus zu infizieren, um den Immunschutz zu erhöhen
  • Nach Dänemark will auch Schweden seine Corona-Beschränkungen weitestgehend aufheben
  • Mit der Änderung des Infektionsschutzgesetzes hat der Bundestag auch die Möglichkeit von Impfauskünften für Arbeitgeber in bestimmten Branchen beschlossen
  • Die Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie orientieren sich künftig vor allem an der Zahl der Menschen, die wegen ihrer Infektion ins Krankenhaus kommen
  • Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat für Rheinland-Pfalz die Einführung der 2G-Regeln verkündet
  • Bildungsgewerkschaften haben die Vereinbarung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern für einheitlichere Quarantäne-Regeln grundsätzlich begrüßt, aber auch Kritik geübt
  • Schleswig-Holstein will die Maskenpflicht bei Veranstaltungen, beim Sport und in der Gastronomie abschaffen
  • Arbeitnehmer können nicht darauf hoffen, sich den Urlaubsanspruch im Falle einer Quarantäne zurückholen zu können, wie es bei einer Erkrankung der Fall ist, so ein Urteil
  • Der Allgemeine Schulleitungsverband Deutschland hat die Vereinbarung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern zu Quarantäne-Regeln in Schulen scharf kritisiert
  • In Deutschland sind bisher 61,4 Prozent der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Dienstag hervor
  • Angesichts stark steigender Corona-Neuinfektionen ist in der Schweiz eine Debatte über einen anderen Umgang mit ungeimpften Covid-19-Patienten entbrannt
  • Ein Gericht in Vietnam hat einen Mann zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er andere mit dem Coronavirus infiziert hatte
  • Umfrage: Geldzahlungen oder Gutscheine könnten nach Ansicht von fast zwei Dritteln der Deutschen die lahmende Impfkampagne ankurbeln

(fmg/dpa/afp/epd)

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