Teheran. Das iranische Atomkraftwerk Buschehr wird aus technischen Gründen für mehrere Tage abgeschaltet. Es ist das einzige AKW des Landes.

Das iranische Atomkraftwerk Buschehr im Süden des Landes ist aus technischen Gründen vorläufig abgeschaltet worden. Das Kraftwerk müsse für drei bis vier Tage abgeschaltet werden bis die technischen Probleme behoben seien, sagte ein Sprecher der Energieorganisation Tawanir Medienberichten zufolge am Montag. Weitere Details nannte er nicht, aber es wird vermutet, dass die Probleme mit fehlenden Ersatzteilen zusammenhängen.

Die iranische Stromgesellschaft hatte die Bürger am Sonntag aufgefordert, ihren Verbrauch während Spitzenzeiten zu minimieren. Als Gründe nannte sie einen „vorhergesagten Temperaturanstieg“ und „Einschränkungen der Stromerzeugung wegen laufender Reparaturen im Werk Buschehr“. Lesen Sie hier: Iran: Ultrakonservativer Ebrahim Raisi ist neuer Präsident

Immer wieder Probleme im Kraftwerk

In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder wieder Probleme im AKW Buschehr gegeben, das ein Gemeinschaftsprojekt mit Russland ist. Insbesondere seit der durch US-Sanktionen verursachten Wirtschaftskrise im Land wurde mehrmals berichtet, dass die Anlage finanziell nicht in der Lage sei, Ersatzteile aus Russland zu kaufen. Auch die amerikanisch-russischen Beziehungen befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Mehr zum Thema: USA: Warum Bidens grüne Seidenstraße wohl scheitern wird

Das AKW in der Hafenstadt Buschehr - das einzige im Land - ist international geduldet, weil es lediglich für zivile Zwecke genutzt wird, das Uran aus Russland kommt und unter Kontrolle der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA steht. Die Anlage wurde erst im September 2011 in Betrieb genommen. 2013 wurde das AKW nach jahrelanger Verzögerung offiziell übergeben. 2016 begannen russische und iranische Firmen mit dem Bau zweier zusätzlicher Reaktoren in Buschehr. Dies dauert voraussichtlich rund zehn Jahre.

(dpa/afp/fmg)