Berlin. Der ehemalige Bundespräsident und seine damalige First Lady sind wieder ein Paar. Die Wulffs leben auch schon wieder zusammen.

Der US-Sängerin Britney Spears reichte der Satz: „Oops!... I did it again“ zum Welthit. Die unvergessene Entertainerin Trude Herr übersetzte dieses einmalige Gefühl schon Jahre früher mit „Niemals geht man so ganz“. Gemeint ist in beiden Liedern: die Liebe. Die ganz große, die eine, die einen nie wieder loslässt.

Die ehemalige First Lady Bettina Wulff (47) bestätigte, dass es ihr und Ex-Bundespräsident Christian Wulff (61) miteinander genauso ergangen ist, vielleicht etwas weniger lyrisch, mit den Worten: „Aller guten Dinge sind drei“, das sagte sie der Tageszeitung „Neue Presse“. Und: „Wir leben zusammen.“ Zum dritten Mal also sind die beiden ein Paar. Von ihrem Freund, dem Musiklehrer Jan-Henrik Behnken, hatte sie sich im Oktober nach rund drei Jahren Beziehung getrennt.

Die Wulffs versuchen es noch einmal miteinander – nicht zum ersten Mal

Und was haben die beiden nicht für Beziehungsstunts hingelegt: 2008 heiratet der damalige Unionspolitiker und Ministerpräsident von Niedersachsen die PR-Beraterin. Kennengelernt hatten die beiden sich auf einer beruflichen Reise, die sie organisiert hatte. Er verließ seine Frau, mit der er bereits ein Kind hatte. Sie war schon Single, soweit man weiß, hatte sie auch schon ein Kind. Die beiden bekommen gemeinsamen Nachwuchs, ziehen ins Schloss Bellevue, ziehen wieder aus, 2013 erfolgt die erste Trennung.

Dann kommen die beiden 2015 wieder zusammen, sie heiraten erneut – und trennen sich wieder. Und was alles dazwischenlag, war sicher nicht ganz einfach. Denn gerade einmal eineinhalb Jahre lang war er Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Aber diese 598 Tage im Amt waren eben nicht nur kurz: Sie waren heftig. Mal abgesehen von der „Wulff-Affäre“, die zu seinem Rücktritt führte – nie hat eine Präsidentengattin mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Bettina Wulff: Wut, durchwachte Nächte und Selbstzweifel

Bettina Wulff war die bisher jüngste First Lady, sorgte durch ihr Auftreten, ihre Größe und ihr strahlendes Aussehen oft für mehr Aufsehen, als man es bisher für eine Frau „an seiner Seite“ gewohnt war. Für die PR-Expertin begann damals im Sommer 2010 ein völlig neues Leben. Sie reiste ins In- und Ausland, begrüßte Staatschefs- und -chefinnen, Königinnen und Prinzen. Sie engagierte sich vor allem für benachteiligte Kinder und Jugendliche.

Bettina und Christian Wulff.
Bettina und Christian Wulff.

Doch dann wurden die Vorwürfe gegen ihren Mann zum Einfamilienhaus und zu Urlauben, die er nicht selbst bezahlt haben soll, immer lauter. Darüber hinaus gab es Gerüchte über ihr angeblich bewegtes Vorleben. In ihrem Buch „Jenseits des Protokolls“ berichtete Bettina Wulff später, wie sie in der Zeit mit all den Anschuldigungen umgegangen ist und wie ihr all das psychisch zusetzte. Sie schreibt von durchwachten Nächten, Wut und Selbstzweifeln. Von der Hilflosigkeit und wie schlimm das alles für ihre Ehe und ihre Familie war.

Bettina und Christian Wulff trennten sich 2013

Im Buch schreibt sie: „Nach dem Rücktritt hatte ich irgendwann endlich auch die Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, was zwischen uns beiden, zwischen Christian und mir, alles unausgesprochen wie selbstverständlich mitgelaufen ist.“ Sie habe ihm gesagt: „Jahrelang hat die Uhr nach deinem Takt geschlagen.“

Bundespräsident Christian Wulff und seine Frau Bettina 2011.
Bundespräsident Christian Wulff und seine Frau Bettina 2011. © Wolfgang Kumm / dpa | Wolfgang Kumm / dpa

Jetzt sei es „doch eine Selbstverständlichkeit“, dass er in der Ehe mehr Präsenz zeige „und auch wir anderen in den Vordergrund rücken“. Es sei eine Chance, die sich ihm biete, und er habe sie damals „großartig“ angenommen. Doch kurz nachdem das Buch erschienen war, trennten sich die Wulffs 2013.

Die Familie Wulff spielt jetzt Golf und nimmt sich Zeit

Und heute? Bei einem Golfturnier erzählte die ehemalige First Lady von ihrem neuen Leben. Vor drei Monaten habe die Familie gemeinsam angefangen, Golf zu spielen, und alle seien sehr „wettbewerbsorientiert“.

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Die Corona-Zeit sei auch für sie anstrengend gewesen, aber sie genieße die Zeit mit ihrer Familie. Scherzhaft sagte sie der „Neuen Presse“: „Für beide Seiten eine neue Situation: Plötzlich sind Mama und Papa, oder zumindest einer von beiden, ständig zu Hause. Auch das ist ungewohnt – und die Kinder auch mal von uns genervt.“ Diese Wulffs – fast wie eine ganz normale Familie.