Goma/Berlin. Bei einem Vulkanausbruch im Kongo ist es zu Panik gekommen: Bewohner der Stadt Goma verließen aus Angst vor Lavaströmen ihre Häuser.

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo hat ein Ausbruch des Vulkans Mount Nyiragongo am Samstagabend Panik in der Bevölkerung ausgelöst. Der aktive Vulkan befindet sich im Virunga-Nationalpark, knapp 20 Kilometer nördlich der Stadt Goma und damit nahe der Grenze zu Ruanda. Am Sonntagmorgen gab es dann vorsichtige Entwarnung.

Der Lavastrom des Vulkans kam kurz vor der Großstadt Goma vorerst zum Halt, wie ein ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort am Sonntag berichtete. Bewohner der Stadt, die ihre Häuser am Samstagabend in Panik verlassen hatten und teilweise über die Grenze ins benachbarte Ruanda geflohen waren, konnten demnach am Sonntagmorgen zurückkehren.

Kongo: Lavaströme erreichen Flughafen von Goma

Ein Teil des Lavastroms hatte sich am späten Samstag in Richtung Goma gewälzt. Die Massen hatten auch den Flughafen der Stadt erreicht. Angesichts der schutzsuchenden Bevölkerung öffneten die Behörden Ruandas daraufhin in der Nacht zum Sonntag die Grenze. Im Zentralgefängnis soll es zu Unruhen gekommen sein, da Häftlinge nach dem Vulkanausbruch offenkundig um ihr Leben fürchteten. Aus dem Gebäudekomplex waren mehrfach Schüsse zu hören, wie ein dpa-Reporter berichtete.

Anwohner überprüfen in den frühen Morgenstunden die durch die Lava verursachten Schäden.
Anwohner überprüfen in den frühen Morgenstunden die durch die Lava verursachten Schäden. © dpa

Der Ausbruch des aktiven Vulkans war am Samstagabend gegen 19.00 Uhr Ortszeit (20.00 Uhr MESZ) erfolgt. Lavaströme seien anfangs hauptsächlich durch Teile des Nationalparks geflossen, sagte der Leiter des vulkanologischen Observatoriums von Goma, Celestin Mahinda, dem staatlichen Radiosender RTNC. Der Park ist Afrikas artenreichstes Schutzgebiet. Zudem ist er die Heimat der vom Aussterben bedrohten Berggorillas.

Ausbruch erinnert an Eruption von 2002

In der Region an der Grenze zu Ruanda und Uganda gibt es insgesamt sechs über 3000 Meter hohe Vulkane. Im Jahr 2002 war der Vulkan Mount Nyiragongo zuletzt ausgebrochen. Damals zerstörte die Lava große Teile von Goma. Rund 250 Menschen kamen bei dem Ausbruch ums Leben. 120.000 Menschen verloren ihre Häuser. Die bisher folgenschwerste Eruption des Nyiragongo ereignete sich allerdings 1977: Dabei starben mehr als 600 Menschen. Lesen Sie außerdem: Antarktis wird um ein Stück Mallorca kleiner

Goma in der Provinz Nord-Kivu beherbergt einen bedeutenden Stützpunkt von UN-Blauhelmen. Zudem arbeiten viele internationale Organisationen und Nichtregierungsorganisationen von dem Standort aus.

(fmg/dpa/afp)