Berlin. Ließ ein Polizist seinen Sohn in einer Garage erfrieren? Warum bekam nicht die Mutter das Sorgerecht? Der Prozess erschüttert New York.

Der Vater bekam das Sorgerecht, nun muss seine Mutter vor Gericht aussagen, weil ihr Sohn tot ist. Im US-Bundesstaat New York spielte sich eine Tragödie ab – die tiefe Abgründe offenbart. Anscheinend hatte der Mann (40) seinen Sohn (8) erfrieren lassen. Seine neue Partnerin (42) wusste laut Anklage davon.

Mehrere US-Medien berichten über den dramatischen Vorfall auf Long Island. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft gegen das Paar: Nachdem sich der Achtjährige eingenässt hatte, wurde er zwar gesäubert. Dann aber nur mit einer Jogginghose bekleidet in die kalte Garage geschickt.

Dort habe er dann auf einem Sofa warten sollen. Bei eisigen Temperaturen. Zu eisig für den kleinen Körper. Als der Vater, der als Polizist arbeitet, dann nach ihm sah, sei der Junge tot gewesen. Erfroren, mit der heruntergezogenen Stoffhose.

Erfrorener Junge hatte unter Autismus gelitten – Schleifspuren in Gesicht

Laut Berichten unter anderem des Senders „Pix11“ und der Zeitung „NY Post“ habe der Junge unter einer Form des Autismus gelitten. Als die Leiche gefunden wurde, habe das Kind Schleifspuren im Gesicht gehabt. Die Erklärung des Vaters, der auch sagte, er habe seinen Sohn nicht die ganze Nacht draußen warten lassen: Das Kind sei zum Schulbus gerannt und dabei gestürzt.

Gegen die Version der Ereignisse spreche aber offensichtlich, dass die Verletzungen schwerer seien als die, die sich ein Kind üblicherweise selbst bei einem heftigeren Sturz zuzöge.

Der Angeklagte und seine Partnerin lebten nicht nur mit dem Achtjährigen zusammen, sondern auch mit den weiteren zwei Söhnen des Mannes mit seiner Ex – und den drei Töchtern der neuen Frau.

Der Vorfall hat sich auf Long Island zugetragen – hier bei Google Maps zu sehen.

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Biologische Mutter hatte für Sorgerecht gekämpft

Die biologische Mutter des erfrorenen Grundschülers sagte vor Gericht aus, sie habe bei einem Sorgerechtsstreit 2017 erklärt, der Vater misshandele seine Kinder. Auch ein Ex-Partner der angeklagten Frau sagte aus – dass er „damit gerechnet“ hatte, dass etwas geschehen wird. Denn er, der Vater einer der drei Töchter, habe selbst schon dazwischengehen müssen, als seine Ex ihre Tochter verprügelt habe.

Der Fall rührt viele Menschen, am Donnerstag soll eine Trauerfeier stattfinden. Dafür wurde auch ein Spendenaufruf gestartet. Inzwischen sind dort fast 45.000 Euro (Stand 29.1., 18.08 Uhr) zusammengekommen.

Als Folge des Vorfalls wurde bereits angekündigt, dass die Kontrollinstanzen der Behörden, die über das Sorgerecht und den Verbleib des Kindes bei dem Vater entschieden haben – trotz eindringlicher Warnung der biologischen Mutter, intensiv geprüft werden.