Leverkusen/Essen. Die Feuerwehr rettete in einem mehrstündigen Einsatz eine Schafherde vor dem Ertrinken. Aber für einige Tiere kam jede Hilfe zu spät.

Sie drohten zu ertrinken, ihr mit Regen vollgesogenes Fell macht sie träge und schwer zu retten: Bei einem Einsatz der Feuerwehr ging es um das Leben vieler Schafe.

Der erste Herbststurm ist am Montag über Nordrhein-Westfalen hinweggefegt und hat viele größere Einsätze ausgelöst. Besonders spektakulär war die Schaf-Rettungsaktion in Dortmund.

Sturmtief „Mortimer“ hat der Feuerwehr in Nordrhein-Westfalen den ungewöhnlichen Einsatz beschert: Die Rettungskräfte mussten über 300 Schafe in Sicherheit bringen – und griffen zu teils ungewöhnlichen Maßnahmen.

Sturmtief „Mortimer“ bringt Schafherde in Lebensgefahr

Die Feuerwehr in Dortmund hat 350 Schafe in Sicherheit gebracht, deren Weide sich in einen See verwandelt hatte. Sogar ein Schlauchboot und Taucher kamen zum Einsatz, wie die Feuerwehr nach dem nächtlichen Kraftakt am Montag mitteilte.

Die 350 Schafe drohten angesichts der massiven Regenfälle zu ertrinken. Ihre Weide stand bis zu zwei Meter hoch im Wasser, wie ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur schilderte.

Feuerwehr setzt Schlauchboot zur Rettung ein

Eins der Schafe im Feuerwehrfahrzeug – die Tiere waren mit Wasser vollgesogen.
Eins der Schafe im Feuerwehrfahrzeug – die Tiere waren mit Wasser vollgesogen. © dpa | ---

Die Tiere hatten sich auf einen Hang geflüchtet und waren in höchster Gefahr. Rund 120 Einsatzkräfte rückten an. „Die Rettung von 230 Tieren gestaltete sich besonders herausfordernd, da die Wolle der Schafe mit Wasser vollgesogen war“, berichtete die Feuerwehr.

„Das Gewicht der Tiere erhöhte sich so deutlich.“Man habe manche Schafe mit dem Schlauchboot in Sicherheit bringen müssen. Um weitere 100 Tiere zu retten, die auf einer Art Insel Zuflucht gesucht hatten, errichtete die Feuerwehr eine provisorische Brücke.

Von dort aus konnten die Schafe auf einen sicheren Bereich geführt werden. 20 Tiere ertranken – darunter wohl auch Lämmer. Der Einsatz im Südwesten Dortmunds zog sich über mehrere Stunden hin.

Im August wurden drei Meerschweinchen gerettet – dank der guten Nase eines Hundes. Im Juli musste die Feuerwehr ein in einem Tümpel feststeckendes Pferd befreien. Und in Florida musste ein Waschbär aus einem ungewöhnlichen Gefängnis befreit werden. (guhe/dpa)