Berlin. Ein Mann redet in einem ICE von einem Anschlag. Panik bricht aus: Der Zug wird geräumt, 900 Menschen müssen am nächsten Bahnhof raus.
Ein Mann hat während einer ICE-Fahrt mehrere Menschen angesprochen und mit einem Anschlag gedroht. Bei einem Halt in Göttingen wurde der Zug geräumt, Hunderte Fahrgäste mussten den Zug verlassen. Mithilfe von Handyfotos konnte der Mann ausfindig gemacht werden. Er wurde festgenommen, dann aber in eine psychiatrische Einrichtung gebracht.
Dabei handelt es sich um einen 55-jährigen Deutschen, der der Polizei nicht als Gefährder bekannt ist.
Der Zug, der von München nach Hamburg unterwegs war, wurde bei seinem planmäßigen Halt in Göttingen gestoppt. Rund 900 Reisende hätten den Zug auf dem Weg von München nach Hamburg verlassen müssen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.
Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, durchsuchte den Zug und Mann nach Sprengstoff – wurde aber weder dort, noch auf dem Bahnhofsgelände fündig. Nach etwa 75 Minuten konnte der Zug seine Reise fortsetzen. Hinweise auf eine konkrete Bedrohung hätten sich nicht bestätigt.
Deutsche Bahn: Panik im ICE – Das Wichtigste in Kürze:
- Am Bahnhof in Göttingen ist ein Mann festgenommen worden
- Er hatte im ICE mit einem Anschlag gedroht und von Sprengstoff geredet
- Das löste Panik bei den Fahrgästen aus - der Zug wurde geräumt
- Nach einer Überprüfung bestätigte sich der Verdacht nicht
- Der Mann kam in eine psychiatrische Einrichtung
- Die Polizei erklärte wenig später ihr Vorgehen
Mann gab im ICE Drohungen von sich
Was war genau geschehen? Der Mann, der ebenfalls an Bord des Zuges war, hatte während der Fahrt Drohungen von sich gegeben. Dabei habe er auch erwähnt, dass er Sprengstoff dabei habe, wie das „Göttinger Tageblatt“ weiter berichtet. Doch die Befürchtung habe sich nicht bestätigt, heißt es weiter. Der Mann habe keinen Sprengstoff dabei gehabt.
Viele von ihnen hätten den Mann gar nicht erst ernst genommen, berichtet das „Göttinger Tageblatt“. Der Mann habe gleich mehrere Fahrgäste angesprochen und mit seiner Wortwahl verängstigt. Bei einigen habe sein Verhalten Panik und die Sorge eines drohenden Anschlags ausgelöst – so auch bei einer Frau, die die Polizei alarmierte.
Auf Anordnung der Bahn wurde der Zug gegen 10 Uhr bei seinem planmäßigen Stopp in Göttingen geräumt: 900 Fahrgäste mussten ihre Reise von München nach Hamburg am Samstag in Göttingen unterbrechen und den ICE verlassen. Eine Stunde habe die Evakuierung gedauert. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort.
Spürhunde seien zwar angefordert, dann aber wieder abgezogen worden, weil sich früh abzeichnete, dass es sich um keinen Anschlag handelte.
Eine Probefahrt mit dem neuen ICE 4
Terror-Verdacht in ICE in Göttingen – auch Bahnhof wurde geräumt
Ende des vergangenen Jahres waren mehrere Menschen verdächtigt worden, einen Terroranschlag am Flughafen Stuttgart zu planen – die Chronik eines Fehlalarms ist peinlich für die Behörden. Grundsätzlich ist eine hohe Alarmbereitschaft bei den Ermittlern vorhanden. Offenbar zurecht: Seit 2010 verhinderten sie insgesamt 2013 Terroranschläge.
Am Sonntag und Montag kommt es wegen ganz anderer Gründe zu Zugverspätungen. Nach Gewittern ist der Bahnverkehr in Teilen Deutschlands gestört. (ses/dpa)