Berlin/Antalya. Erdbeben in der Türkei: Im Westen des Landes hat die Erde heftig gebebt – es ereignete sich nicht weit von der Erdoberfläche entfernt.
Am Donnerstag hat ein Erdbeben die Menschen in der Türkei in Angst und Schrecken versetzt: In der Region Denizil im Westen der Türkei sorgte das Beben der Stärke 5,9 für Zerstörungen. Auch in Toruistenhochburgen im Süden des Landes waren die Erdstöße zu spüren.
Insgesamt wurden 23 Menschen verletzt, Das Epizentrum lag zwar Hunderte Kilometer entfernt von der Millionenmetropole Istanbul entfernt.
Dennoch wächst auch in der Stadt am Bosporus die Sorge vor einer Katastrophe. Unter dem in der Nähe der Stadt gelegenen Marmarameer liegt ein Abschnitt der sogenannten Nordanatolischen Störung, die die Grenze zwischen der eurasischen und der anatolische Erdplatte markiert. Hier hat sich eine große tektonische Spannung aufgebaut, die zu schweren Erdbeben in der Region führen kann.
Erdbeben in der Türkei - Das Wichtigste in Kürze:
- Auch in Istanbul wächst die Sorge vor einem Erdbeben
- Grund dafür ist ein Erdbeben der Stärke 5,9 am Donnerstag– in zehn Kilometer Tiefe
- Viele Gebäude stürzten ein
- Mindestens 23 Menschen wurden verletzt
- Auch in Urlaubsregionen war das Beben zu spüren
Laut Medienberichten wurden bei dem Erdbeben in der Region Denizil am Donnerstag mindestens 23 Menschen verletzt, getötet wurde niemand. Die türkischen Medien beriefen sich bei den Meldungen über Verletzte auf die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD.
Das Erdbeben ereignete sich in einer Tiefe von etwa 10 Kilometern. In der Bezirkshauptstadt habe es keine Todesopfer gegeben, sagte Bürgermeisterin Birsen Celik dem Sender NTV.
In die entlegeneren Dörfer seien Teams entsandt worden, um die Schäden festzustellen, sagte Celik. In einem Viertel von Bozkurt-Stadt waren demnach zwischen 80 und 100 der 192 Häuser beschädigt worden.
Denizli liegt nur etwa 100 Kilometer von Touristenhochburgen wie Marmaris, Bodrum und Dalaman entfernt. Medien meldeten, die Erdstöße seien bis in den rund 185 Kilometer entfernten Badeort Antalya zu spüren gewesen.
Im Fernsehen liefen offenbar von Handykameras aufgenommene Amateurvideos von Menschen, die sich besorgt an Straßenecken versammelten oder von schwankenden Deckenlampen und Stromkabeln.
Erdbebengefahr in Istanbul besonders groß
Zuletzt hatte ein Erdbeben in Athen für Panik gesorgt. Mitte Juli waren in der griechischen Hauptstadt mehrere Gebäude eingestürzt, Menschen liefen auf die Straße. Auch in der nicht weit entfernten Türkei warnen Wissenschaftler vor einer Erdbeben-Katastrophe. Im Fokus dabei: die Millionenmetropole Istanbul.
Karte zeigt Ort des Epizentrums des Erdbebens
Denizli liegt etwa 350 Kilometer von Istanbul entfernt. Die Provinz war in den vergangenen Monaten schon mehrfach betroffen. Eine Google-Maps-Karte zeigt, wo sich das Erdbeben am Donnerstagmittag in der Türkei ereignete:
Die Türkei gilt als besonders erdbebengefährdet. Bei dem schlimmsten Beben in der jüngeren Vergangenheit waren in Istanbul vor fast 20 Jahren, im Jahr 1999, mehr als 17.000 Menschen ums Leben gekommen.
Bevor es nach Erdbeben, Stromausfällen oder Gewittern zu Versorgungsengpässen kommt, raten Katastrophenschutzbehörden, sich Vorräte anzulegen. In unserer Fotostrecke zeigen wir, was das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) für den Notfall empfiehlt:
Diese Gegenstände braucht man im Notfall
(dpa/bekö/ac)